Oberhausen. Der Oberhausener Rat hat sich für Radgaragen im Bismarckviertel ausgesprochen. Einige Politiker hatten allerdings Zweifel, ob es Bedarf gibt.
Fast sah es so aus, als würde das Bismarckviertel in Alt-Oberhausen nun doch keine abschließbaren Fahrradgaragen bekommen – jedenfalls der recht langen Debatte zu diesem Tagesordnungspunkt in der jüngsten Ratssitzung nach zu urteilen.
Auf dem Tisch lag ein Vorschlag aus dem Dezernat Umwelt, Gesundheit und Mobilität von Sabine Lauxen: Der Rat möge den Aufbau von abschließbaren Radboxen für die Anwohner des Bismarckviertels beschließen inklusive eines Lastenradverleihs – vorbehaltlich der Zusage von Fördermitteln aus dem Bundesumweltministerium. Ein Klimaschutzprojekt, das nach Bekanntwerden über Berichte dieser Redaktion schon zahlreiche Anrufe von Bürgern ausgelöst hat, berichtete Dezernentin Sabine Lauxen im Rat: „Wann geht es los? Ich würde sofort eine Radgarage mieten!“, zitierte Lauxen die Anrufer.
Altbauviertel mit schlechten Kellerzugängen
Den Bedarf zweifelte Peter Bruckhoff (BOB) allerdings an und forderte vor einer Beschlussfassung eine Bürgerbefragung. „Einen Fördertopf anzuzapfen nur weil er da ist, ist nicht sinnvoll.“ Bruckhoff lehnte zudem ab, einem solchen Projekt zuzustimmen, ohne dass ein Mobilitätskonzept existiere. An dem wird im Rathaus allerdings aktuell gearbeitet. Der Bedarf liege doch auf der Hand, argumentierte Andreas Blanke (Grüne). „Das ist ein Altbauviertel mit schlechten Kellerzugängen und ohne die Möglichkeit, Räder komfortabel abzustellen.“
Auch die SPD-Fraktion hatte im Planungsausschuss ein Gesamtkonzept angemahnt. Im Rat forderte Ulrich Real (SPD), die konkreten Stellplätze für die Radgaragen im Rahmen einer Bürgerbeteiligung mit den Anwohnern abzustimmen. Im Projektantrag sind Plätze eingetragen, die nach Auskunft der Verwaltung aber nur Platzhalter sind. Dieser Passus fand Eingang in den Beschlussvorschlag, dem der Rat letztlich dann doch mit großer Mehrheit zustimmte, gegen die zwei Stimmen von BOB.