Oberhausen. Die Werbegemeinschaft zieht beim Osterfelder Stadtfest schweren Herzens die Notbremse. Das hat auch Auswirkungen auf den verkaufsoffenen Sonntag.
Der Tag startete für Daniel Lübbe aus dem Vorstand der Osterfelder Werbegemeinschaft (Wego) am Donnerstag besonders früh. „Um halb sechs morgens habe ich die ersten Nachrichten über mein Handy verschickt“, sagt der Osterfelder. Gute Kunde konnte der rührige Geschäftsinhaber allerdings nicht an seine Kollegen versenden. Das mit viel Herzblut organisierte Osterfelder Stadtfest fällt im September aus.
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„Das einem solch eine Entscheidung nicht leicht fällt, ist doch klar. Wir haben alles versucht und häufig hin und her überlegt. Aber nach der Bundespressekonferenz über die künftigen Corona-Maßnahmen, ist im Wego-Vorstand letztlich einstimmig die schwere Entscheidung getroffen worden“, begründet Lübbe den Schritt.
Sponsoren standen bereit
Keine Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober, unklare Anforderungen für Ausnahmeregelungen in den einzelnen Bundesländern. Letztlich sahen die Osterfelder keine andere Möglichkeit. Das Stadtfest vom 4. bis 6. September wird genauso wie der damit verbundene verkaufsoffene Sonntag nicht stattfinden. Lübbe: „Alle Anträge werden zurückgezogen. Alle Planungen abgebrochen.“
Dabei war man durchaus schon weit in den Planungen fortgeschritten. 30 Sponsoren hatten ihre Unterstützung zugesagt. Zwölf Vereine wollten bislang mit Ständen und Vorführungen fest mitmachen.
Auch viele Schausteller mit ihren Buden und Kinderkarussells hatten sich angekündigt. Gerade die Teilnahme der vielen ehrenamtlich Engagierten machte seit vielen Jahren den Flair des Stadtfestes aus.
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Selbst wenn Ausnahmen ein Stadtfest zulassen würden, bewerten die Kaufleute ihr Risiko als letztlich zu groß. Als neuer Corona-Hotspot wolle kein Stadtfest in den Schlagzeilen landen. „So etwas würde einen zeitlich länger anhaltenden Imageschaden bedeuten. Wir haben gesagt, entweder wir machen es richtig oder gar nicht.“
Adventsmarkt nicht abgesagt
Große Feste müssen passen
Auch die Veranstalter des Osterfelder Stadtfestes reagieren auf die aktuell geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Zuletzt mussten die Sterkrader auf ihre Fronleichnamskirmes verzichten. Große Festivals wie Oberhausen Olé und Ruhr in Love sind bereits ausgefallen oder wurden abgesagt.
Großveranstaltungen warten in den Konzerthallen weiter auf eine Perspektive. Während viele Künstler wie Florian Silbereisen in der König-Pilsener-Arena am Centro ihre Konzerte ins kommende Jahr verlegt haben, sind andere Auftritte wie der von Superstar Johnny Depp noch ohne Nachholtermin.
Welche Perspektiven gibt es? Das Osterfelder Stadtfest soll im Kalender nicht weiter nach hinten geschoben werden. Das bedeutet: Ein späterer Termin, etwa im letzten Jahresquartal oder im Frühjahr 2021, ist bei den Verantwortlichen kein Thema. Das Fest fällt aus – und geplant wird erst wieder für den September 2021.
Die nächste Außen-Veranstaltung in Osterfeld wäre der Adventsmarkt. Dieses vorweihnachtliche Event fällt üblicherweise deutlich kleiner aus als das große Stadtfest. Der Markt sei, das bestätigt Daniel Lübbe, noch nicht abgesagt worden.
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Am 28. November sollen sich die Akteure in einem übersichtlichen Rahmen im Stadtteil treffen. Hierzu möchte die Wego zunächst den weiteren Verlauf der Corona-Lage abwarten. Lübbe: „Viele Osterfelder würden sich sicher freuen.“