Oberhausen. Die Stadt Oberhausen informiert täglich über Vergehen gegen die Corona-Schutzverordnung – sie verhält sich transparenter als andere Städte.

Sind die finanziellen Schäden der Corona-Pandemie vorerst nur grob in zweistelliger Millionenhöhe abschätzbar, kann Oberhausen an anderer Stelle mit handfesten Zahlen aufwarten: Einen sechsstelligen Betrag hat die Stadt bislang nach Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung kassiert. Dazu zählen Ordnungswidrigkeiten ebenso wie Straftaten, die der Krisenstab in seiner täglichen Mitteilung veröffentlicht – im Unterschied zu vielen Nachbarstädten.

Auf über 130.000 Euro beläuft sich die Summe, die Oberhausen durch „bestandskräftige Ordnungswidrigkeiten“ bislang kassiert hat, teilt die Stadt auf Anfrage mit. „Eine belastbare Summe, wie viel Geld die Stadt Oberhausen für Corona-Schutzmaßnahmen aufgewendet hat und noch aufwenden wird, kann man derzeit nicht nennen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie dürfte die Einnahmen um ein Vielfaches übersteigen – so hatte etwa Kämmerer Apostolos Tsalastras ein Finanzloch allein für den Haushalt 2020 von 50 Millionen Euro prognostiziert.

Oberhausen veröffentlicht täglich Fallzahlen und Vergehen

Die Stadt Oberhausen setzt in der Coronakrise derweil auf Transparenz. Täglich gibt der Krisenstab um Leiter Michael Jehn ein Update zur aktuellen Lage heraus – und das beinhaltet neben den Virus-Fallzahlen auch die Anzahl der Vergehen gegen die Corona-Schutzverordnung.

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Eine Ausnahme, wie der Blick in die Nachbarschaft zeigt: Weder kleinere Städte wie Mülheim und Bottrop noch Schwergewichte wie Duisburg und Essen geben im Internet – ob auf den Homepages oder in den sozialen Medien – so regelmäßig Auskünfte über Platzverweise, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten wie Oberhausen.

Knapp 400 Ordnungswidrigkeiten seit dem 23. März

In Oberhausen führen die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) seit dem 23. März Kontrollen im Stadtgebiet durch und melden ihre Zahlen im Anschluss an den Krisenstab. 341 Platzverweise und 385 Ordnungswidrigkeiten weist die Statistik inzwischen aus (Stand 4. Mai), dazu zählen Verstöße gegen das Kontaktverbot ebenso wie das Betreten gesperrter Bereiche wie Spielplätze.

Dabei „haben sich keine Hotspots herausgebildet, wo sich Bürgerinnen und Bürger regelmäßig treffen“, erläutert ein Polizeisprecher. Stattdessen seien die Fälle über die Stadt verteilt – in Einkaufszentren bleibe es dagegen ruhig. Ein Eindruck, den auch Michael Jehn Ende April erfreut herausstellte: „Bei den Einkaufszentren zeigen die Oberhausener, dass sie sehr diszipliniert mit den Lockerungen umgehen. Weder im Bero-Zentrum noch im Centro haben wir bisher einen Massenansturm von Besuchern erlebt – das Gegenteil war der Fall.“

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