Oberhausen. Maschinen, Murmeln, Klopapier: Auf allen Social-Media-Kanälen bemüht sich das LVR-Industriemuseum um spannendes und pfiffiges Edutainment.

Seine Schauplätze, gesättigt mit Industrie-Geschichte, sind aufgrund der Corona-Pandemie seit nunmehr sechs Wochen geschlossen. Doch digital lässt sich das LVR-Industriemuseum besuchen. Das Museumsteam präsentiert mit neuen Videoclips, Insta-Stories, Vorstellungen von Sammlungsobjekten und Blicken hinter die Kulissen Orte wie die St. Antony-Hütte und den Peter-Behrens-Bau samt ihrer Schätze.

Das in der Zinkfabrik Altenberg heimische LVR-Industriemuseum hat sein Angebot auf Facebook, Instagram und YouTube um noch vielfältigere Geschichten, Aktionen und Vermittlungsformen erweitert. So wurden spannende Videos produziert, zum Beispiel von laufenden Maschinen, vom einstigen Direktor der St. Antony-Hütte und von Testläufen für eine neue Mitmach-Ausstellung mit Murmelbahn und Kettenreaktion zum Nachbauen.

Ganz ohne Klo- und Hygienepapiere

In Kürze folgen virtuelle Rundgänge durch die Ausstellungen „Peter Behrens – Kunst und Technik“ sowie „Must-have: Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums“. Bei Instagram gibt es zudem Kurzführungen zu speziellen Themen der Dauerausstellungen. Eine besondere Aktualität in Zeiten der Corona-Krise, in der das Toilettenpapier zum kuriosen Symbol wurde, besitzt die aktuelle Sonderausstellung „Von der Rolle – Klopapiergeschichten“ in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach. Digital erfährt man nun, wie die Menschen früher ganz ohne Klo- und Hygienepapiere zurechtkamen.

Auf der Rolle:Toilettenpapier, hier in der Mädchentoilette eines Gymnasiums, gelangt dank Corona zu Museumsehren.
Auf der Rolle:Toilettenpapier, hier in der Mädchentoilette eines Gymnasiums, gelangt dank Corona zu Museumsehren. © FFS | Oliver Mengedoht

Einblicke in die Sammlung und ihr gewaltiges Depot im Peter-Behrens-Bau präsentieren beispielhaft die Textilrestauratorinnen: Neben Highlights aus der Textilsammlung zeigen sie, wie man Figurinen baut und wie sie aktuell Schmuck aus den 1920er und 30er Jahren inventarisieren. Auf seiner Homepage hält das LVR-Industriemuseum mit dem Sammlungsportal zudem ein digitales Schaufenster der Sammlung bereit: Von A wie Arbeitsjacke bis Z wie Zigaretten aus China repräsentiert es die Vielfalt der industrie- und sozialgeschichtlichen Sammlung.

250 Objekte in digitalen Vitrinen

Mehr noch: Wie bei einer Ausstellung werden die Objekte von den Wissenschaftlern mit ausführlichen Texten versehen. Das macht das Sammlungsportal des LVR-Industriemuseums einzigartig in Deutschland. Derzeit stehen hier etwa 250 Objekte in digitalen Vitrinen.

In Vorbereitung auf die im Laufe des Mai erhoffte schrittweise Wieder-Eröffnung entwickelt das LVR-Museumsteam derzeit einen Maßnahmenkatalog, um die aktuellen Schutz- und Hygiene-Vorgaben in vollem Umfang zu berücksichtigen.

Das Online-Portal heißt industriemuseum.lvr.de, unter dem Navigationspunkt „Sammlung“ gelangt man weiter zum Sammlungsportal.