Oberhausen. Anke Pan eröffnet ihr Solo-Recital am 8. März mit Ravels höchst anspruchsvollem „Gaspard de la Nuit“ und beendet es mit Liszts „Mephistowalzer“.
Liebhaber romantischer Klaviermusik dürfen gespannt sein auf die 206. Matinee des Künstlerfördervereins am Sonntag, 8. März, um 11 Uhr im Ebertbad. Die junge Pianistin Anke Pan hat für ihr Recital äußerst anspruchsvolle Werke ausgesucht – und so darf sich das Konzertpublikum auf hochvirtuose Klaviermusik freuen.
Das außergewöhnliche Talent der Mülheimerin Anke Pan wurde schon früh entdeckt: Als Siebenjährige spielte sie ihr erstes Klavierkonzert mit Orchester. Es folgten mehrere erste Preise bei Wettbewerben in Dortmund, Essen und beim Steinway-Wettbewerb in Hamburg. Bereits mit zwölf Jahren bekam die junge Pianistin Anregungen von Prof. Pierre-Laurent Aimard und nach weiteren Studien an der Kölner Musikhochschule in der Klasse von Prof. Ilja Scheps erhielt sie jetzt als 26-Jährige ihr Konzertexamen mit höchster Auszeichnung. Bereits im Jahr zuvor hatte Anke Pan ihre Debüt-CD „Storyteller“ eingespielt.
„Horror und Eleganz“ nach fantastischer Literatur
Anke Pan gehört inzwischen zu der jungen Pianistengeneration mit immensen Möglichkeiten, basierend auf beeindruckend virtuoser Technik. So beginnt das Konzert gleich mit dem dreiteiligen Klavierwerk „Gaspard de la Nuit“. Mit dieser 1908 entstandenen Bravour-Komposition verfolgte Maurice Ravel (1875 bis 1937) das erklärte Ziel, eines der schwierigsten Werke der gesamten Klavierliteratur zu schreiben. „Horror und Eleganz“ lautete bezeichnenderweise der Titel eines der vielen wissenschaftlichen Aufsätze über dieses Werk, basierend auf dem Buch von Aloysius Bertrand. Der Poet der französischen Romantik hatte damit das Prosagedicht in die französische Literatur eingeführt. Das Buch war ein halbes Jahrhundert später eine Quelle der Inspiration für die symbolistischen Dichter um 1900. Lange unbekannt, wurde es von Charles Baudelaire und Stéphane Mallarmé entdeckt und gilt heute als Klassiker der fantastischen Literatur. Maurice Ravel beschrieb die Aura seiner Komposition als „transzendentale Virtuosität“.
„Sex nach Noten“ mit Faust im Walde
Anschließend erklingen Robert Schumanns viersätzige Sonate g-moll und mit dem Scherzo Nr. 2, op. 31 und dem H-Dur Nocturne op. 62 zwei bekannte Kompositionen von Frederic Chopin. Der furiose „Mephistowalzer“ von Franz Liszt wird das außergewöhnliche Konzert beenden. Die Komposition steigerte sich vor 160 Jahren zum Salon-Skandal: In rauschhaften Klängen lässt Liszt Faust und Mephisto in eine Dorfschenke einkehren. Mephisto nimmt sich die Geige eines Bauern und spielt einen wilden Tanz. Das zweite Thema beschreibt, wie Faust eine Frau umwirbt, um sich mit ihr in den Wald zu verziehen. Die Musik strömt immer mitreißender jenem Höhepunkt zu, der damals als erster „Sex-Soundtrack“ in klassischer Musik galt. Shocking – noch dazu von einem Komponisten, der in späteren Jahren die mönchische Abgeschiedenheit suchte und als „Abbé Liszt“ tituliert wurde.
Der Eintritt ist frei; das Ebertbad nimmt eine Kartengebühr von 3 Euro und reserviert Einlasskarten unter .