Oberhausen. Die Oberhausener Krankenhäuser wie Arztpraxen raten davon ab, bei Verdacht auf Coronavirus direkt ins Krankenhaus oder in die Praxis zu fahren.
Die örtlichen Krankenhäuser loben die Oberhausener Bürger im Umgang mit dem Coronavirus. „Bisher verhalten sich die Leute vorbildlich. Sie fahren nicht einfach zu uns, sondern rufen nur an, um sich zu erkundigen – so wie es sein soll“, sagt eine Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses (EKO).
Allerdings weisen die Krankenhäuser daraufhin, dass sich verunsicherte Bürger zunächst bei ihrem Hausarzt erkundigen sollen, um nicht ganze Abteilungen der Kliniken mit Telefonanrufen zu blockieren. Eine spürbare Zahl von Menschen haben nach Auskunft von Ärzten allerdings bereits in den Oberhausener Krankenhäusern angerufen – oft wegen Lappalien, wie bei einem Schnupfen eines Kindes.
In der Oberhausener Nachbarstadt Essen hatten dagegen beunruhigte Menschen aus Sorge, ihre Beschwerden könnten durch Coronaviren ausgelöst worden sein, gleich die Notaufnahme der dortigen Uniklinik gestürmt. Doch dieses Vorgehen überlastet nicht nur die Ärzte, sondern erhöht die Gefahr, dass sich der neuartige Virus schneller verbreitet. „Wir möchten das Thema gar nicht herunterspielen“, sagt die Leitende Oberärztin Dr. Carola Holzner in Essen. „Aber wir bitten die Menschen sehr, sich zunächst einmal selbst zu fragen, ob man wirklich zu den Risikopatienten gehört.“
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Wenn in Oberhausen ein möglicher Coronavirus-Patient in einer Klinik anruft, dann wird nach Angaben des EKO mittels eines Formulars abgefragt, ob die Beschwerden theoretisch überhaupt etwas mit dem Virus zu tun haben können. „Sollte danach ein echtes Risiko gegeben sein, wird der Transport überlegt“, sagt eine Sprecherin. Bisher ist allerdings weder am Evangelischen Krankenhaus noch am Katholischen Klinikum Oberhausen (KKO) ein Corona-Verdachtspatient tatsächlich aufgetaucht.
Über eine Schleuse direkt in den Schockraum
Sollte dies aber passieren und ein an Covid-19 erkrankter Patient mit einem Rettungswagen in die Notaufnahme des EKO gebracht werden, wird der Patient nach Angaben des Krankenhauses direkt über eine Schleuse in den Schockraum gebracht – und während der weiteren Behandlung isoliert. Das Gleiche gilt, wenn ein Coronavirus-Risiko-Patient selbst zur Notaufnahme geht. Die Laboruntersuchungen geben nach 48 Stunden Auskunft darüber, ob der Patient wirklich infiziert ist oder nicht – das Gesundheitsamt wird allerdings auch über Verdachtsfälle informiert.
Wie das EKO hat auch das Katholische Klinikum die Mitarbeiter geschult. Gleichzeitig wurden die Bestände an Schutzkleidung (wie Atemschutzmasken) und Probeentnahmeröhrchen überprüft und aufgestockt. „Da die Vorgaben und Infektionsschutzmaßnahmen auch bei einer Influenza oder anderen Virusinfektionen fast identisch sind und sehr viel Erfahrungen mit diesen Erkrankungen vorliegen, sind wir gut gerüstet“, meint die Leitende Hygiene-Ärztin Dr. Barbara Lueg-Hoffmann auf Anfrage der Redaktion.