Oberhausen. An- und wieder abmontierte Briefkästen am Bauzaun, Müll auf dem Gelände: Das „Horror-Hotel“ im Volksgarten Osterfeld sorgt weiter für Ärger.
Ein neuer Briefkasten hing bis vor kurzem an dem Bauzaun, der das Hotel im Volksgarten Osterfeld vor Eindringlingen schützen soll. „Dipl.- Kaufmann Harald Scheerer Steuerberater“, hieß es auf dem Schild. Jetzt wurde der Briefkasten wieder abmontiert. Von wem ist unklar.
Anwohner und Passanten hatten sich in den vergangenen Wochen mehrmals bei der Redaktion über starke Vermüllung am und um das ehemalige Hotel beschwert. Vor Ort wird klar warum – eingeschlagene Fenster, Holzbretterstapel, Müllsäcke und die grau-braune, bröckelnde Fassade sorgen für ein mulmiges Gefühl. Das brennende Licht im und am Hotel machen das Gebäude nicht weniger gruselig. Der Müll um den Bauzaun herum wurde mittlerweile auf Veranlassung des Ordnungsamtes der Stadt entfernt, doch das macht den Anblick des Hotels nicht schöner. Denn hinter dem Zaun liegen immer noch Bierdosen und Müllbeutel verstreut auf dem Gelände.
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Neben dem Briefkasten-Hin-und-Her fällt auch ein neues Neon-Schild auf. Im obersten Fenster des Turmes, auf der rechten Seite des Hotels, leuchtet in grüner Schrift „a.e.s“. Die Buchstaben „a.e.s“ finden sich auch auf einem der drei anderen Briefkasten-Schilder wieder. Dabei handelt es sich um eine Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Essen. Geschäftsführer: Harald Scheerer, der Eigentümer des ehemaligen Hotels. Anwohner berichten außerdem von regelmäßig ein- und ausgehenden Personen.
Eigentümer unter keiner Nummer zu erreichen
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Eigentümer Harald Scheerer beklagte sich noch Mitte vergangenen Jahres über unbefugte Eindringlinge. „Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat – und noch dazu gefährlich“, sagte er im August 2019 der Redaktion. Das unbewohnte Gebäude erhält unter anderem deshalb so viel ungebetenen Besuch, weil es im Internet eine Sensation ist. Viele Geisterjäger und Grusel-Freaks dringen mit Taschenlampe in das ehemalige Hotel ein und stellen das Geschehen online. Den Namen „Horror-Hotel“ hat die einstige Unterkunft allerdings eher aufgrund schlechter Service-Bewertungen in der Vergangenheit.
Harald Scheerer persönlich zu den Beschwerden der Anwohner zu befragen war unter keiner der Redaktion vorliegenden Nummern möglich. Teilweise waren die im Internet angegebenen Telefonnummern seiner Firmen gar nicht vergeben. Das Ordnungsamt Oberhausen bestätigt auf Anfrage, dass sich in der Vergangenheit Leute zu Unrecht Zutritt verschafft haben. Doch nicht nur Unbefugte würden sich auf dem verkommenen Grundstück aufhalten. „Es wurden durch den Kommunalen Ordnungsdienst auch Personen angetroffen, die sich als Verwandte des Eigentümers ausgewiesen haben und erklärten, sich mit seiner Erlaubnis dort aufhalten zu dürfen“, heißt es in einer Mail-Antwort des Ordnungsamtes an die Redaktion.
Regelmäßige Treffen in und vor dem Hotel
Ein Anwohner schrieb der Redaktion, dass regelmäßige Treffen in- und vor dem ehemaligen Hotel stattfinden würden. Wie Einbrecher würden die Personen für ihn nicht aussehen: „Es sieht vielmehr so aus, als würden sich die Personengruppen geduldet oder berechtigt im Hause und davor aufhalten“, schildert Henrik Michels. Er vermutet, dass diese Besucher für das Müllproblem rund ums Haus verantwortlich sind.
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Auch Konny Pasiske, die täglich an dem Gebäude vorbei fährt, bestätigt reges Geschehen. „Es parken immer wieder dieselben Fahrzeuge vor dem Hotel.“ Dann würde die Tür offen stehen und Licht brennen. „Teilweise stehen auch über Nacht Autos vor dem Hotel, als würden dort Leute schlafen.“ Ob dort wirklich jemand die Nacht verbringen möchte, ist zumindest zweifelhaft. Denn nicht nur optisch ist das Gebäude eine Ruine. An dem mit Stacheldraht umspannten Bauzaun hängen Zettel, die vor herabfallenden Gegenständen warnen. Wer diese angebracht hat, ist unklar. Denn weder die Feuerwehr noch das Ordnungsamt seien dafür verantwortlich, so die Stadt.
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Für Ärger sorgte bei Osterfeldern auch ein abgestellter Wohnwagen auf dem Grundstück. Dieser ist mittlerweile aber abgeschleppt und sichergestellt worden, berichtet das Ordnungsamt. Der Eigentümer des Wagens hätte allerdings auf die Aufforderung, den Wohnwagen zu entfernen, nicht reagiert.