Oberhausen. Das Katholischen Klinikum hat in den letzten unsicheren Monaten Mitarbeiter verloren. Nun verspricht der neue Eigentümer, Standorte auszubauen.

Die Oberhausener Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen hat in der Bezirksvertretung Osterfeld die Beobachtungen der örtlichen SPD bestätigt, dass viele Beschäftigte das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) verlassen haben. Konkrete Zahlen legte sie aber nicht vor.

Die Klinik-Kräfte kehrten dem Osterfelder Marienhospital allerdings nicht deshalb den Rücken zu, weil der neue Eigentümer, der Schweizer Gesundheitsdienstleister Ameos, Kündigungen ausgesprochen hätte, sondern aus eigenem Antrieb.

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„Es gibt kaum noch Betrieb in Osterfeld. Die Pforte ist nicht mehr ständig besetzt. Wie sehen die Pläne aus?“, fragte Thorsten Kamps (SPD). Lauxen teilte zunächst Formales mit: Ameos habe zum 1. Januar 2020 zwar die Betriebsführung beim KKO übernommen, der rechtliche Übergang erfolge aber erst mit dem offiziellen Ende des Insolvenzverfahrens.

Nach zuletzt neun Millionen Euro Verlust im Jahr 2018 hatten die bisherigen Eigentümer des KKO, drei katholische Oberhausener Pfarrgemeinden und das Bistum Essen, 2019 die Notbremse gezogen und ein Insolvenzverfahren in Eigenregie eingeleitet, um dann die KKO-Gruppe zu verkaufen.

Ameos will sich gründlich einarbeiten

Für den Standort St.-Marien-Hospital in Osterfeld gebe es keine Änderungen der Pläne, berichtete Lauxen. Dort bleibt die Geriatrie, die Behandlung älterer Menschen ab 75 Jahren. Das dortige Altenpflegeheim werde weiter betrieben. Eine Zerschlagung des KKO mit seinen drei Standorten in Oberhausen sei nach wie vor nicht geplant.

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Ameos versuchte nach der Sitzung der Bezirksvertretung, die Sorgen der Politiker und Bürger zu zerstreuen. Danach setzt der aus Zürich stammende Gesundheitsdienstleister auf einen Wachstumskurs – mit Ausbau an allen Standorten. „Wir haben das klare Ziel, das KKO unter der starken Marke Ameos in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu werden wir die medizinische Versorgung an allen Standorten in Oberhausen weiter aus- und aufbauen. Dazu gehört selbstverständlich auch das St.-Marien-Hospital“, erläuterte Ameos-Vorstandsmitglied Michael Dieckmann.

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Auch die Pflege- und ambulanten Rehaeinrichtungen würden unverändert weitergeführt. „Dazu brauchen wir weiterhin in allen Fachbereichen und an allen Standorten fachlich gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese werden in den Ameos Einrichtungen in Oberhausen einen sicheren und attraktiven Arbeitsplatz vorfinden. Wir freuen uns auf Oberhausen“, versicherte Dieckmann.

Die Gesundheitsdezernentin hatte sich in der Sitzung ebenfalls optimistisch geäußert und beteuert, dass eine Weiterentwicklung des Standorts Osterfeld möglich sei. Ameos sei zu Gesprächen mit der Stadt bereit. Man bitte aber darum, sich zunächst gründlich einarbeiten zu können, gab Lauxen an. Die Schweizer hätten schließlich erstmals ein Krankenhaus im Ruhrgebiet übernommen.