Oberhausen. Maßgeschneiderte Möbel und Tischplatten, die 250 Millionen Jahre alt sind: Im Oberhausener Einrichtungshaus Hülskemper gibt’s Exklusives.
Eine Stehlampe für 1400 Euro. Ein Sofa oder ein Kleiderschrank für 10.000 Euro. Und ein Bett für 30.000 Euro. Wer in diesem Geschäft einkauft, muss es sich leisten können. Das Einrichtungshaus Hülskemper an der Marktstraße in Oberhausen stattet komplette Immobilien – vom Wiener Stadthaus bis zum Ferienhaus an der Nordsee – mit luxuriösen Möbeln, Teppichen, Leuchten und Wandgemälden oder Skulpturen aus, so dass Kunden am Ende auch mal einen sechsstelligen Euro-Betrag dafür zahlen.
Wer vor dem Einrichtungshaus an der oberen Marktstraße am Rand der Fußgängerzone steht, mag es kaum glauben. Aber hinter der historischen Fassade verbergen sich tatsächlich 40 Ausstellungsräume: Muster-Wohn- und Schlafzimmer, in denen Kunden Inspiration für die heimischen vier Wände finden. Die kleinteiligen Grundrisse der vier Etagen sind historisch bedingt. Im ehemaligen Gertrud-Zillich-Haus kamen seit den frühen 1920er Jahren „gescheiterte Mädchen“, wie es früher hieß, unter. Jedes Mädchenzimmer dient heute als Präsentationsraum.
Lampen vom Label Occhio
Stephan Hülskemper, der den Familienbetrieb in der mittlerweile dritten Generation leitet, sieht die Aufteilung der Räume aber durchaus als Vorteil. Denn dadurch setze sich Hülskemper bewusst von den großen Möbelhäusern ab. „Große Flächen mit endlosen Sofalandschaften oder lieblos aneinandergereihten Schrankwänden gibt es bei uns nicht.“
Stattdessen: Markensofas von Walter Knoll, die zur Ausstattung vieler Luxushotels gehören. Motorisch verstellbare Betten mit Taschenfederkernmatratze aus Naturmaterialien der Traditionswerkstatt Schramm. Mit Sensoren ausgestattete Lampen des derzeit äußerst angesagten Münchener Labels Occhio. Und Esstische, deren Steinplatten rund 250 Millionen Jahre alt sind.
Neue Matratzen nach 18 Jahren
Edle und langlebige Materialien, maßgeschneiderte Handarbeit, viel verbaute Technik: Exklusivität hat ihren Preis. „Und dennoch kommen unsere Kunden aus allen Schichten“, sagt Stephan Hülskemper. Neben den Kunden, „die es sich halt leisten können“, kommen auch solche, die lange gespart haben, um sich etwas zu leisten. Für ein 30.000-Euro-Bett reicht es dann zwar immer noch nicht, „aber bei uns gibt es Möbel auch für 2000 oder 3000 Euro.“
Kleidung und Modeschmuck
Die Leidenschaft von Barbara Hülskemper, die das Geschäft mit Winfried Hülskemper in zweiter Generation geführt hat, brachte auch Kleidung und Modeschmuck ins Sortiment des Einrichtungshauses. Im Erdgeschoss finden sich Hosen, Pullover und Röcke, Ketten, Ringe und Broschen.
Zwei Mal im Jahr präsentiert Hülskemper aktuelle Trends in einer Modenschau. Die nächste findet am 18. März in den Räumen an der Marktstraße 193 bis 195 statt. Gezeigt werden Highlights der Frühjahrs- und Sommerkollektion. Der Empfang beginnt um 19 Uhr, die Schau um 19.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung aber nötig: 0208-80 65 63 (mail@huelskemper.de).
Was es dagegen selten gibt: Stammkunden. „Unsere Produkte halten eben lange“, sagt Stephan Hülskemper und lacht. Vor einiger Zeit bediente er ein Ehepaar im Geschäft, das vor 18 Jahren, damals noch bei Vater Winfried Hülskemper, ein Schlafzimmer gekauft hatte. „Jetzt war es Zeit für etwas Neues.“
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Die Masse an Kunden erreicht Stephan Hülskemper mit seinem Team von insgesamt zwölf Mitarbeitern nicht. „Das möchte ich aber auch gar nicht.“ Das Geschäft lebe von Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda. „Unsere Kunden bekommen ja auch mal Besuch, der dann fragt, wo der Gastgeber die Lampe, das Sofa oder den Tisch gekauft hat.“ Viele Oberhausener kommen in das Geschäft, aber auch Kunden aus den Nachbarstädten, teilweise aus Düsseldorf, Köln oder vom Niederrhein. „Wir leben von unserem guten Ruf.“