Oberhausen. Im Sommer 2019 fiel das Solebecken im Revierpark Vonderort trocken. Eine Wiedereröffnung vor Ende 2020 ist fraglich. Die Politik ist nun am Zug.

Das innere Solebecken im Revierpark Vonderort in Oberhausen ist leer und kann immer noch nicht in Betrieb genommen werden. Wahrscheinlich müssen Badegäste 2020 ganz darauf verzichten, in dem Salzwasser zu schwimmen.

Seit August vergangenen Jahres ist das Solobad in der Halle nicht mehr nutzbar, weil durch ein defektes Absperrventil das gesamte Wasser abfloss und sich daraus Folgeschäden ergaben. Durch den Druckverlust fielen zum Beispiel Kacheln von den Beckenwänden. Geklärt werden musste auch, ob oder inwieweit die Sole über die Jahrzehnte die Betonstruktur angegriffen und damit die Statik beeinträchtigt hat.

Beirat tagt am 10. Februar

Gutachten zum Fliesenzustand und zu den Schäden am Beton sowie an der Technik liegen nun vor und liefern ernüchternde Ergebnisse: Die Schäden sind doch gravierender, als noch vor Weihnachten gedacht. Mehrere 100.000 Euro würde die Wiederherstellung des Solebeckens mit seinen rund 270 Quadratmeter Wasserfläche kosten, sagt Betriebsleiter Franz Dümenil auf Anfrage der Redaktion. Viel mehr und Genaueres will der Verantwortliche vor Ort zur Zukunft des Solebeckens derzeit nicht verraten, weil er zunächst den Beirat des Revierparks Vonderort, der am 10. Februar tagt, informieren will.

Ein Zelt schützt jetzt das Außenbecken des Solebads, in dem morgens und abends die Kurse mit Wassergymnastik stattfinden.
Ein Zelt schützt jetzt das Außenbecken des Solebads, in dem morgens und abends die Kurse mit Wassergymnastik stattfinden. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Fest steht aber: „Für die Sanierung des Solebeckens müssen wir einen längeren Zeitraums als bisher gedacht einplanen“, sagt Franz Dümenil. „Wenn wir Pech haben, werden die Arbeiten bis zum Jahresende 2020 dauern.“ Fest steht nach Angaben des Betriebsleiters auch, dass das innere Solebecken nicht generell in Frage gestellt wird, eine Wiedereröffnung gebe es in jedem Fall. „Das Solebecken hat in unserem Angebot einen großen Stellenwert und ist beliebt bei den Besuchern, deshalb wollen wir auch nicht darauf verzichten“, sagt Dümenil. Es gehe eher darum, eine attraktive Ergänzung vorzunehmen und das Angebot noch aufzuwerten. Die Varianten zur Sanierung sollen dem Beirat vorgestellt werden, in dem Ratspolitiker aus Oberhausen und Bottrop vertreten sind.

Zelt über dem Außenbecken

Derweil haben Franz Dümenil und sein Team ein Zelt über dem Schwimmbecken im Außenbereich aufgestellt, um Badegästen ein provisorisches Dach zu bieten (in diesem Becken ist keine Sole). Hier finden jetzt morgens und abends die Kurse mit Wassergymnastik statt, die zuvor im inneren Solebecken angeboten wurden. An denen können die Schwimmer ohne zusätzliche Kosten teilnehmen. Wer diesen Bereich der Anlage nutzt, zahlt derzeit noch den Baustellen-Tarif: 5 Euro.

Saunabetrieb läuft weiter

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Der Saunabetrieb laufe zudem weiter, sagt Dümenil, „mit einem attraktiven Programm“: mit langen Saunanächten, thematischen Aufgüssen, Sonderangeboten der Gastronomie sowie einem Tee- und Obstangebot für die Gäste. Auch der Wellness-Bereich „ist gut besetzt“. Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr, die Dachgesellschaft der Revierparks, wirbt denn auch für den Saunagarten in Vonderort, „meiner Meinung nach die schönste Anlage im Ruhrgebiet“. Auch da steht den Besuchern ein warmes Außenbecken zur Verfügung, allerdings gefüllt mit Thermalwasser und nicht mit Sole.

1974 eröffnet

Der Revierpark Vonderort an der Bottroper Straße wurde 1974 eröffnet. Er erstreckt sich auf einer Fläche von über 32 Hektar. Die großen Aufbauten sind das Solebad, das Freibad, die Inline-Skaterhockey-Halle, alle auf der Nordseite, ferner das Freizeithaus, ein Mehrzweck-Pavillon und der Sitz der Parkverwaltung auf der Südseite.

Aktuell sind Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von 5,5 Millionen Euro geplant, die zu 80 Prozent durch das Land und die EU über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aufgebracht werden. Die übrigen 20 Prozent der Kosten deckt der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) durch Eigenmittel ab.

Wer natürlich nur das Solebecken wolle, „ist nicht zufrieden und bleibt weg“, sagt Betriebsleiter Franz Dümenil auf die Frage nach Einbrüchen bei der Zahl der Badbesucher. „Wir empfehlen den Gästen für den Übergang die Solebäder in den Revierparks Mattlerbusch und Nienhausen in Duisburg und Gelsenkirchen.“

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