Oberhausen. Das ehemalige Babcock-Fertigungszentrum ist insolvent und steht vor dem endgültigen Aus. Mehr als 80 Mitarbeiter erhalten die Kündigung.
Die Geschichte des einstigen Oberhausener Riesen-Konzerns Babcock steht nun endgültig vor dem Aus. Der letzte verbliebene Rest, das alte Babcock-Fertigungszentrum, wird den Betrieb voraussichtlich Ende Januar einstellen. Das bestätigt Insolvenzverwalter Dirk Hammes auf Nachfrage.
Die mehr als 80 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Lediglich eine Kernmannschaft bleibt laut Hammes vorerst bestehen, um Restarbeiten auszuführen. Doch sukzessive werden dann auch diese Arbeitsplätze abgebaut. Die Verhandlungen um einen Sozialplan und einen möglichen Interessensausgleich laufen.
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Traurig, aber keineswegs überrascht habe die Mannschaft die Nachricht aufgefasst, sagt Dirk Hammes. „Die Verlustsituation war nicht zu beseitigen.“ Und das haben offenbar auch die Mitarbeiter geahnt. Der Insolvenzverwalter hatte noch eine Investorensuche in Gang gebracht – ohne Erfolg.
Investoren „deutlich überfordert“
Die Mitarbeiter des Maschinen- und Anlagenbauers haben viel durchgemacht. Zuletzt waren ihre Jobs durch eine Insolvenz im Jahr 2018 bedroht. Doch damals gelang, was heute offenbar aussichtslos ist: Es fand sich ein Investor, der aus dem Fertigungszentrum die Babcock Production Solutions AG machte.
Der Plan damals: Den Namen des 2002 zerschlagenen Millionenunternehmens Babcock nutzen und die Geschäfte auf internationale Märkte ausweiten. Das Fertigungszentrum hatte zuletzt Komponenten für Kraftwerke und die Zementindustrie hergestellt. Hinter der Übernahme steckten deutsch-vietnamesische Investoren, die mit der Industrie-Branche vorher allerdings keine Berührung hatten. Als Vermittler trat damals Claus Brinkmann auf, der lange Jahre Chef des Kesselbaus beim Babcock-Konzern gewesen war.
Doch schon länger sei eine „deutliche Überforderung" der Investoren spürbar gewesen, sagt Gewerkschaftssekretär Kai Lamparter von der IG Metall. Diese hätten zwar Aufträge angenommen, um die Bücher zu füllen, doch dabei nicht auf eine Kostendeckung geachtet. „Wir brauchen nun dringend eine Transfergesellschaft“, um die rentennahen Jahrgänge in der Belegschaft abzufangen. Und um durch die Zahlung von Transfergeldern für die anderen die Zeitspanne bis zum nötigen „Hartz IV“-Bezug möglichst weit hinauszuzögern. Ein Jahr lang haben Arbeitslose Anspruch auf das Arbeitslosengeld I. Danach folgt Hartz IV.