Oberhausen. Das Karnevals-Warm-Up „Kölsche Tön“ zündet im Ebertbad Oberhausen. Ein Humorist setzt zu einem Witz an – und muss plötzlich selbst lachen.
Kenn ich, den kenn ich! Gabi Köster mischte sich in jungen Jahren gerne bei der RTL-Show „Sieben Tage, sieben Köpfe“ mit einem ähnlichen Satz in die Witze ihrer humoristischen Mitstreiter ein und wurde anschließend sogar von Hella von Sinnen parodiert. Beim Karnevals-Warm-up „Ein bunter Strauß Kölsche Tön“ im Oberhausener Ebertbad erlebt die Szenerie ein lustiges Comeback. Doch Humorist Martin Schopps reagiert auf einen doppelt erzählten Witz überaus lässig!
Humorist Schopps leitet nach doppeltem Witz gekonnt über
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Der gut gelaunte Reigen der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) biegt gerade ins letzte Drittel ein, da steht ein gelernter Lehrer auf der Bühne. Martin Schopps. Erfahrener Büttenredner. Moderator beim Kölner Karnevalszug. Künstler bei der lachenden Köln-Arena. Der Spaßmacher setzt gerade zum nächsten Gag an… und die amüsierten Gäste in der ersten Reihe kennen schon die Pointe. Großes Gelächter überall.
Hintergrund: Als erster Programm-Punkt hat bereits Büttenredner „Die Erdnuss“ bei den Oberhausener Narren damit gescherzt. Ein doppelter Witz kommt, trotz der hohen Dichte an Rednern, an einem Veranstaltungstag eher selten vor. Doch Schopps regiert lässig. Er parodiert den voreiligen Witze-Kollegen – und leitet über. So meistert man kurz vor der Session eine Klippe.
Fanfaren-Gruppe sagt kurzfristig ab – Hektik hinter der Bühne
Davon kann die veranstaltende Karnevalsgesellschaft durchaus auch ein Lied singen. „Erst am Sonntagmorgen hat bei uns ein Fanfaren-Corps krankheitsbedingt abgesagt – jetzt müssen wir improvisieren“, heißt es kurz nach dem Start hinter den Kulissen beim Organisationsteam. Wer schon einmal für einen Zeitplan verantwortlich war, der weiß um die Schwierigkeit. Ein größeres Programmloch kann den flüssigen Ablauf gefährden, da nachfolgende Künstler meist passgenau eintreffen.
Doch die Oberhausener haben Glück – und umschiffen „den Hänger“ gekonnt. Spaßmacher „Die Erdnuss“ legt dankenswerterweise eine doppelte Zugabe auf das Parkett. Und aus dem Publikum wird kurzerhand ein völlig ungeplanter Programmpunkt improvisiert.
Stadtprinz kommt als Gast und steht plötzlich im Rampenlicht
Eigentlich ist der künftige Stadtprinz von Groß-Oberhausen, Dirk Loege, mit seinem Prinzenteam nur als Zuschauer gekommen. Doch nun steht ist unverhofft auf den Bühnenbrettern, die er ab dem Elften im Elften im Akkord besuchen wird. „Damit haben wir nicht gerechnet, wir helfen aber gerne aus“, lauten die ersten Worte des künftigen Oberhaupts der Narretei.
Die Programm-Mischung jedenfalls stimmt bei der mit 340 Besuchern nahezu ausverkauften Einstimmung auf den Karneval. Die „Mennekrather“ und „Boore“ liefern einen feurigen Reigen rheinischer Musikkunst. Rot, Rot, Rot sind die Rosen. Mancher Gast, natürlich noch nicht kostümiert, wird so am frühen Sonntagmittag zu einem echten Kavalier.
Corps-Leiter aus dem Westerwald staunt über eigene Tänzer
Karneval startet mit dem Hoppeditz
Die Alte Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) nutzt ihren Frühschoppen „Kölsche Tön“, um auf die am Elften im Elften auch offiziell beginnende Narren-Session einzustimmen. Dazu reisen bekannte Künstler aus dem Rheinland nach Oberhausen.
Ebenfalls im Ebertbad feiern die Narren der AOK Weiß-Rot auch ihre Prunksitzung. Diese soll am Freitag, 17. Januar 2020, ab 19.30 Uhr die Kostümierten in die ehemaligen Badeanstalt locken.
Dass es noch nicht so richtig Karneval ist, überrascht übrigens auch die Künstler selbst. Franz-Josef Becker ist Leiter des weit gereisten Tanzcorps „Die Westerwaldsterne“ und staunt nun im Ebertbad sogar selbst bei den spektakulären Tänzen seiner eigenen Jungs und Mädels.
„Im Oktober stecken die Gruppen normalerweise noch voll in den Vorbereitungen auf die Karnevalssession. Darum sehe ich die Tänze heute auch zum ersten Mal.“ Die muntere Gruppe hat sich im laufenden Jahr verstärkt – gleich 14 neue Aktive sind nun im Tanzcorps mit dabei. „Sie haben es ganz ordentlich gemacht“, urteilt der Chef, der seit 50 Jahren den rheinischen Karneval lebt. Und er meint es liebevoll.