Oberhausen. Ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Oberhausen ist versteigert worden - für 220.000 Euro. Das Mindestgebot lag bei 180.000 Euro.
Der Hochbunker an der Bahnstraße in Oberhausen-Holten hat einen neuen Besitzer. Das bis vor kurzem noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gehörende Objekt ist bei einer öffentlichen Auktion in Berlin versteigert worden. Erzielt wurde ein Verkaufspreis von 220.000 Euro. Das Mindestgebot hatte bei 180.000 Euro gelegen - ein Zuwachs von 22 Prozent, wie das Auktionshaus Karhausen AG erfreut mitteilt.
An der Auktion in Berlin hätten sich im Dezember insgesamt vier Bieter beteiligt, sagt Karhausen-Vorstand Matthias Knake. Auch die Person, die den Zuschlag erhalten habe, sei persönlich anwesend gewesen. Erforderlich war das nicht: Die Teilnahme an den Versteigerungen ist auch telefonisch möglich. Im Vorfeld der Auktion hatte die Karhausen AG Interessenten den Bunker an drei Besichtigungsterminen vor Ort vorgestellt. Wem die Immobilie jetzt gehört und welche Pläne der neue Besitzer mit dem Bunker verfolgt, wurde zunächst nicht bekannt. Aus Datenschutzgründen macht Karhausen dazu keine Angaben. Nur soviel: Aus Oberhausen stamme die Person nicht, hieß es.
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Fensterloser Bunker aus dem Jahr 1942 steht derzeit leer
Das Auktionshaus hatte das Objekt auch auf Immobilienportalen im Internet als „Hochbunker mit vielen Möglichkeiten“ beworben. Der mehrgeschossige Hochbunker stammt aus dem Jahr 1942. Die Grundstücksfläche beträgt rund 2000 Quadratmeter. Der fensterlose Bunker befand sich laut Karhausen AG vor dem Verkauf „in einem gepflegten Zustand“. Zahlreiche Graffiti „zieren“ allerdings die Außenwände. Das Gebäude steht leer und ist mangels Anschluss an das Gasnetz auch nicht beheizbar. Offen ist, in welchem Zustand die übrigen teils seit Jahren nicht mehr genutzten Versorgungsleitungen sind. Bei möglichen Umbauten hätte der neue Besitzer größtenteils freie Hand: Denkmalschutz besteht für das Gebäude nicht.
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Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nutzt unterschiedliche Wege, um die alten Weltkriegsbunker aus ihrem Bestand kontinuierlich zu verkaufen, darunter auch wie jetzt den über das Auktionshaus. Der Verkaufspreis für das Oberhausener Objekt liegt etwas unter dem durchschnittlich für solche Immobilien erzielten Erlös, den die Bundesanstalt mit rund 271.000 Euro beziffert. Für die Versteigerung des Bunkers erhält das Berliner Auktionshaus eine Provision von 7,14 Prozent inklusive Mehrwertsteuer auf den Zuschlagspreis, zu zahlen durch den neuen Besitzer.