Oberhausen. Der verkaufsoffene Sonntag hat im Centro Oberhausen Tausende Besucher in die Geschäfte gelockt. Eine neue Bimmelbahn steuerte nahe Ziele an.

Was haben sie schon über neue Beförderungsvarianten für das Centro Oberhausen diskutiert: eine eigene S-Bahn-Haltestelle oder doch besser eine futuristische Seilbahn? Zum verkaufsoffenen Sonntag haben die Besucher eine bisher ungenannte Variante schon ausprobiert.

Auch interessant

Kleine Waggons, eine putzige Lok als Zugpferd – und eine klingelnde Glocke als Erkennungszeichen. Am Sonntag pendelt diese Bimmelbahn zwischen Centro, König-Pilsener-Arena und der künftigen Mirai-Fitnesshalle hin und her.

Centro Oberhausen: Wenig Probleme bei der Anreise

Mit einer Bimmelbahn konnten Besucher am Sonntag auch die künftige Fitnesshalle von „The Mirai“ in der Nähe des Centros Oberhausen besichtigen.
Mit einer Bimmelbahn konnten Besucher am Sonntag auch die künftige Fitnesshalle von „The Mirai“ in der Nähe des Centros Oberhausen besichtigen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Zugegeben, massentauglich ist dieser rollende Gag zur ersten Freizeit- und Reisemesse Ruhr in der Neuen Mitte Oberhausen nicht. Aber einige der vielen tausend Besucher nutzen die Attraktion, um aus dem gemächlich verkehrenden Fahrzeug heraus in die benachbarten Hallen an der Straße Alte Walz zu schauen. Sie rollen mit der Bahn in die noch karge, leere Fitnesshalle, in der McFit-Manager Rainer Schaller bis Ende des Jahres die Bauarbeiten beginnen will. Eine Backstage-Führung einmal anders – der Zuspruch ist groß!

Um 13 Uhr schieben Mitarbeiter im Centro dann die Glastüren der Geschäfte zur Seite. Die Gänge des Einkaufszentrums füllen sich. Aber ein Geschiebe gibt es kaum. Auch die Anreise gestaltet sich verblüffend problemlos. Gut ausgelastet sind die Parkhäuser. Zumindest für den Anreiseverkehr gilt: Es gibt keine sich stauenden Fahrzeug-Karawanen auf den Zufahrtsstraßen.

Centro Oberhausen: Echte Schnäppchen und olle Kamellen

Zur ersten Freizeit- und Reisemesse Ruhr gab es im Centro Oberhausen ein Bühnenprogramm – von Quiz bis Gesang.
Zur ersten Freizeit- und Reisemesse Ruhr gab es im Centro Oberhausen ein Bühnenprogramm – von Quiz bis Gesang. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Einige Händler locken mit Rabattaktionen. An Turnschuhen hängen rote Prozentzeichen. Ein Elektrohändler hat Kartons mit Blu-Rays und DVDs aus dem Lager geholt. Etwas für Jäger der verlorenen Filmschätze? Doch die Auswahl überzeugt zwei offenbar anspruchsvolle Cineasten nicht. „Olle Kamellen“, murmeln die eifrig kramenden Schnäppchenjäger. Weiter geht’s. Es gibt ja noch 250 andere Geschäfte.

Je weiter man dem Mitteldom entgegensteuert, desto dichter wird der Pendelverkehr. Die Freizeit- und Reisemesse Ruhr öffnet immerhin 32 Stände. Eine Gruppe Teenager steht bei Schlumpfine an, um mit der lebensgroßen Comic-Figur ein Selfie zu schießen. Ihr blaues Wunder erleben sie, als es „Klick“ macht. Das Maskottchen der neuen Schlumpf-Ausstellung an der Centro-Promenade aktiviert den Winke-Modus.

Centro Oberhausen: Kreischende Kinder im Virtual-Reality-Sessel

Kurzfristige Entscheidung

Erst kurz vor Weihnachten hatte der Stadtrat über den verkaufsoffenen Sonntag im Centro Oberhausen entschieden. Letztlich stimmte eine Mehrheit dem ersten Sonntagsverkauf im Jahr 2020 zu.

Die Freizeit- und Reisemesse Ruhr hätte bei einem negativen Votum der Politiker auch ohne verkaufsoffenen Sonntag stattgefunden. Das bestätigte das Centro auf Nachfrage.

Auf der Bühne messen sich Besucher indes beim heimeligen Ruhrgebiets-Quiz. Wo gibt es Deutschlands größtes Sealife-Aquarium? Okay, die Antwort liegt nah. Eine Lasertag-Halle hat zwei Virtual-Reality-Boxen aufgebaut. Junge Besucher kreischen in den Sesseln. In ihren Brillen erleben sie Pixel-Abenteuer, der Sitz wackelt und rüttelt.

In der Coca-Cola-Oase bewegt sich dafür das Sieb der Fritteuse im Dauereinsatz. Niederländische Kartoffelstäbchen wandern aus dem Fettbad in die Papiertüten. Manche Gesprächsbrocken in der Warteschlange verraten, dass viele Besucher für ihren Sonntagsspaziergang mit Einkaufstüten die Benelux-grenze überschritten haben.