Oberhausen. Konzerte mit der Filmmusik von Hans Zimmer sind beliebt – auch in der Arena Oberhausen. Doch bei den aktuellen Touren gibt es große Unterschiede.
Lange hat sich der deutsche Star-Komponist Hans Zimmer mit Live-Konzerten zurückgehalten und lieber in seinem Studio in Santa Monica verkrochen. Doch seit seiner ersten eigenen Tournee vor vier Jahren hat den Erfinder von großen Melodien wie „Der König der Löwen“ oder „The Dark Knight“ das Tour-Fieber gepackt. Nun stehen mit „Hans Zimmer live“, „The World of Hans Zimmer – A Symphonic Celebration“, „The Music of Hans Zimmer & Others“ und „Sieben Kontinente – ein Planet“ gleich vier Konzerte mit seinem Namen im Kalender. Doch bei den Touren gibt es große Unterschiede.
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Wer im Konzertsessel statt einer bösen Überraschung lieber nach einem filmreifen Happy End verlangt, für den lohnt es sich, die Titel der Touren genauer zu studieren. Denn nur bei einer einzigen Konzert-Tournee steht der Maestro auch persönlich während des kompletten Abends vor seinen Fans. Wer also wert auf die Präsenz des Klangtüftlers legt, der sollte sich tunlichst auf „Hans Zimmer live - Europe Tour 2021“ konzentrieren.
Hans Zimmer – zwischen Promi-Solisten und Videobotschaften
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Für diese Konzerte ist zugleich auch die größte Geduld vonnöten. Erst am Samstag, 20. März 2021, betritt Hans Zimmer samt Orchester und Band die Bühne der Oberhausener König-Pilsener-Arena. Bei seiner letzten Tour sorgte der Komponist von „Rain Man“, „Inception“ und „Interstellar“ für amüsante Zwischenmoderation in deutscher Sprache und griff zwischendurch selbst zu Gitarre, Banjo, Synthesizer- und Pianotasten. Choreographierte Lichteffekte ersetzten die Kinobilder. Dazu musizierten an der Seite des Meisters manchmal interessante Solisten wie Johnny Marr („The Smith“) und Mike Einziger („Incubus“). Die Tickets kosten zwischen 62 und 132 Euro.
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Bereits im November 2018 gastierte in Oberhausen die Tour „The World of Hans Zimmer – A Symphonic Celebration“. Hier spielt ein großes Symphonie-Orchester Zimmers Klassiker von „The Da Vinci Code“ bis „King Arthur“. Der 62-Jährige selbst steht bis auf wenige Ausnahmen, wie beim deutschen Tourauftakt in Berlin, aber nicht auf der Bühne. Dafür hat der Oscargewinner die Tour kuratiert, also Arrangements mit ausgesucht. Mit den anwesenden Dirigenten Gavin Greenaway („Projekt: Peacemaker“) und Solistin Lisa Gerard („Gladiator“) arbeitet er regelmäßig zusammen. Außerdem erklärt Zimmer zwischen den Arrangements in Videobotschaften seine Arbeit. Und ja. Es werden zur Musik einige Filmausschnitte gezeigt.
Hans Zimmer – nicht an allen Touren ist er selbst beteiligt
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Auch bei „Sieben Kontinente, ein Planet – live in Concert“ steht der Name Hans Zimmer mit auf dem Plakat. Diese Tour kommt am Samstag, 9. Mai 2020, in die Oberhausener Arena. Hier erwartet die Besucher kein Wechselspiel verschiedener Film-Melodien, sondern ausschließlich die Musik aus der gleichnamigen BBC-Dokumentation aus dem Fernsehen. Die Musik stammt von Hans Zimmer und Jacob Shea. Ein Orchester spielt, während eine Großleinwand beeindruckende Naturaufnahmen zeigt. Der Journalist Dirk Steffens moderiert, Hans Zimmer selbst ist nicht dabei. Karten kosten zwischen 56 und 85 Euro.
Aus Frankfurt nach Hollywood
Hans Zimmer gilt als einer der einflussreichsten Komponisten der modernen Filmgeschichte. 2010 erhielt er einen Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood.
Der Musiker lebt in Los Angeles, wuchs in London auf, stammt gebürtig aber aus Frankfurt. Im vergangenen Jahr erhielt Hans Zimmer das Bundesverdienstkreuz.
Schon an Silvester, 31. Dezember 2019, kommt letztlich noch „The Music of Hans Zimmer & Others“ in die Arena neben dem Centro Oberhausen. Ein Orchester spielt bekannte Hymnen aus der Feder des gebürtigen Frankfurters, vereinzelt auch von anderen Filmmusikschaffenden. An dieser Tour ist Hans Zimmer nicht beteiligt, auch bekannte Musiker aus Zimmers Umfeld sucht man vergebens. Bei den Kritiken kam die Tour in anderen Städten nicht gut weg. So schrieb der Kölner Stadtanzeiger im April von „überforderten Musikern“ und einem halbvollen Saal. Die Kartenpreise reichen in der Köpi-Arena von 16 bis 90 Euro.