Oberhausen. Der alte US-Schulbus der Sammler-Zeitschrift „Mint“ besucht die Plattenbörse am 29. Dezember im Revierpark Vonderort.

Die Schallplatte, ob schick in Schwarz oder farbig gepresst, feiert seit einigen Jahren ein bemerkenswertes Comeback. Während einige Musikfans dem Format immer die Treue gehalten haben, finden derzeit viele zum „schönsten Tonträger der Welt“ zurück oder entdecken ihn neu für sich. Diese Welle des Zeitgeistes trägt seit vier Jahren auch das Magazin „Mint“, das nun seinen acht Meter langen „Mint Vinyl-Bus“ nach Oberhausen rollen lässt – und zwar am
Sonntag, 29. Dezember, von 11 bis 16 Uhr zur Plattenbörse im Revierpark Vonderort, Bottroper Straße 322.

Zehntausende Tonträger – von hochwertig bis abgeliebt – bietet die Schallplattenbörse im Freizeithaus des Revierparks Vonderort.
Zehntausende Tonträger – von hochwertig bis abgeliebt – bietet die Schallplattenbörse im Freizeithaus des Revierparks Vonderort. © Fabian Strauch

In Zeiten permanenter Informationsflut und Erreichbarkeit, meinen die „Mint“-Macher, sehnen sich viele Menschen nach Entschleunigung: Während man Musik via Stream oft nur nebenbei konsumiert, erfährt die Langspielplatte eine deutlich höhere Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Kein Wunder, dass der Tonträger auch für die Musikindustrie längst wieder zu einem wichtigen Faktor geworden ist.

Wie die Bücherbusse früherer Jahre

Vinylfans leben aber oft in Orten, die keinen Schallplattenladen mehr haben – wie Oberhausen – oder nie einen hatten. Die sensible Vinyl-Ware über das Internet zu bestellen, kann spätestens beim Griff zu Gebrauchtem zum Qualitätsproblem werden. So entstand der Gedanke, den Vinylfans mit dem „Mint Vinyl-Bus“ die Schallplatten vorbeizubringen – so wie die Bücherbusse früherer Jahre die Literatur in die Stadtteile transportierten.

Ein knallgelber US-amerikanischer Schulbus wurde aufwendig zu einem fahrenden Schallplatten-Laden umgebaut. An Bord befinden sich rund 3500 gebrauchte und neue LPs sowie eine Hi-Fi-Anlage, um vor Ort in die Platten reinhören zu können. Auch das „Mint“-Depot dürfte mit 15.000 LPs genug Nachschub vorhalten. Die im November gestartete Bus-Tour rollt nämlich noch ein ganzes Jahr bis zum 31. Dezember 2020 vornehmlich in jene Städte, in denen es keine Schallplattenläden (mehr) gibt. Der Bus entpuppte sich nach den ersten Terminen prompt als Anlaufstelle für Gleichgesinnte: Hier tauschen sich Vinyl-Fans über ihre Leidenschaft aus.