Oberhausen. In der zweiten Runde hat es geklappt: Die Fasia-Jansen-Gesamtschule und das Hans-Sachs-Berufskolleg sind ab dem Schuljahr 2020/21 Talentschulen.

Die Freude ist bei den beiden Oberhausener Schulen groß, die nun ab dem Schuljahr 2020/21 an dem Schulversuch „Talentschule" der Landesregierung teilnehmen können. Am Donnerstag hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer 25 weitere Talentschulen bekannt gegeben. Die Fasia-Jansen-Gesamtschule in Oberhausen Mitte am Rathaus und das Hans-Sachs-Berufskolleg gegenüber dem Bero Center sind dabei. Bei der ersten Bewerbungsrunde, bei der 35 Talentschulen ausgewählt wurden, war Oberhausen leer ausgegangen, obwohl sich fünf Schulen ins Rennen geworfen hatten.

Vier Schulen aus Oberhausen haben sich beworben

Nun also sind gleich zwei aus der Stadt zu Talentschulen ernannt worden, nachdem noch einmal vier Schulen (die Gesamtschule Osterfeld, das Elsa-Brändström-Gymnasium, das Hans Sachs und die „Fasia“) ihre Bewerbungsunterlagen im September dieses Jahres bei der Bezirksregierung abgegeben hatten.

Nachteile ausgleichen

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Die Talentschulen sollen „ein Beitrag sein für beste und gerechte Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler, gerade wenn sie aufgrund ungleicher Startbedingungen Nachteile haben“, erklärt Schulministerin Gebauer die Idee des Schulversuchs. Das heißt im Klartext für die insgesamt 60 Schulen, die dabei sind: Sie erhalten zusätzliches Personal (Lehrer und Schulsozialarbeiter), ein zusätzliches Fortbildungsbudget sowie Unterstützung durch Schulentwicklungsberatung. Unterstützt werden auch innovative Unterrichtskonzepte.

„Ich habe sehr gejubelt, als ich das heute Morgen erfahren habe“, sagt Sabine Meder, Leiterin der „Fasia“. Und schiebt noch hinterher, dass sie „das kaum glauben konnte“. Warum? „Weil die anderen Schulen aus Oberhausen, die sich beworben haben, mit der gleichen Berechtigung denn Zuschlag hätten bekommen können und es genauso verdient haben“, sagt Meder. Trotzdem freut sich die Leiterin für ihre Schule und für die Stadt: Weil die „Fasia“ durch den Schulversuch als attraktive Schule wahrgenommen würde und sich auch der Blick auf Schulen wie ihre und auf Oberhausen dadurch richte.

Zudem freut die Schulleiterin der Stellenzuschlag für Talentschulen, den will sie nutzen, um andere Professionen wie zum Beispiel Theaterpädagogen mit einzubinden. Damit hat die als Kulturschule firmierende Gesamtschule „gute Erfahrungen gemacht“.

Die Enttäuschung war groß, als Oberhausener Schulen in der ersten Bewerberrunde nicht zum Zuge gekommen sind. Kritiker des Schulversuchs werfen der Landesregierung vor, dass eine solche besondere Unterstützung fast alle Schulen im Land, zumindest im Ruhrgebiet, nötig hätten und nicht nur die 60 Schulen, die jetzt an dem Projekt Talentschule teilnehmen.