Oberhausen. Neues Hotel, Jobcenter und hochwertige Wohnungen an der Gutenbergstraße summieren sich zu einem Invest von über 50 Millionen Euro, so die Stadt.

Weg vom Negativ-Image – hin zum Aufschwung: Die Stadtverwaltung sieht die Marktstraße auf gutem Weg und verweist auf beträchtliche Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe, die aus der jahrelang krisengeschüttelten Einkaufsachse in Alt-Oberhausen eine pulsierende neue Shoppingmeile machen sollen.

Als Herzstück dieser Erneuerung wertet die Stadt den noch laufenden Umbau der ehemaligen Kaufhof-Immobilie zum Hotel, die Errichtung des neuen Jobcenters am Altmarkt und die neue Wohnbebauung entlang der Gutenbergstraße. Alles in allem seien hier über 50 Millionen Euro investiert worden, so die Bilanz aus dem Rathaus.

Positive Brückenschlag-Effekte für die Innenstadt

Positive Effekte für die Marktstraße und ihr Umfeld gehen auch vom Stadterneuerungsprojekt „Brückenschlag“ aus. Der seit dem Frühjahr bestehende Beirat hat bislang 23 Projektideen mit einem Finanzvolumen von rund 50.000 Euro bewilligt, die über den Verfügungsfonds des Programms gefördert werden.

So wertet zum Beispiel der Verein „Hand drauf“ die Spielplätze Königshütter Park, Altenbergpark und Gutenbergstraße auf.

Im nächsten Jahr stehen nun weitere 50.000 Euro für Projekte zur Verfügung, die das Programmgebiet Brückenschlag beleben sollen.

Diese positive Entwicklung werde von zahlreichen weiteren, teils eher kleinteiligeren Projekten begleitet, heißt es ergänzend: Schräg gegenüber vom Jobcenter eröffne zum Beispiel bald im Erdgeschoß der Immobilie Marktstraße/Christoph-Schlingensief-Straße ein syrisches Café. Fielmann auf der Marktstraße entkerne seine ehemaligen Verkaufsräume und gestalte hier bis Ende 2019 eine top-moderne Filiale. Positiv auf Erscheinungsbild und Kundenfrequenz wirke sich zudem aus, dass Edeka schon im Vorjahr seine Filiale mit einer Millionen-Investition auf den neuesten Stand gebracht habe, einschließlich Außenverkauf von kalten und warmen Speisen für die Mittagspause an der Wörthstraße.

Filialen renoviert und zeitgemäß aufgewertet

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Auch die Bäckerei Horsthemke habe nachgezogen und direkt gegenüber des künftigen Arthotels eine Filiale im Kaffeehausstil geschaffen. Das Unternehmen Backwerk im Bereich der mittleren Marktstraße habe seine Filiale komplett renoviert und zeitgemäß ausgebaut. Im weiteren Verlauf der Marktstraße seien durch die Übernahme der Filiale von CCC Schuhe durch Reno neue Akzente in Sachen Innenausstattung und Fassade gesetzt worden, ergänzt durch neue Angebote im Umfeld wie „Floristeria“ (Blumenfachgeschäft an der Langemarkstraße) und „Homebar“ (Lothringer Straße).

Das ehemalige Tankstellengelände an der Hermann-Albertz-Straße wird derzeit für die neue Wohnbebauung vorbereitet.
Das ehemalige Tankstellengelände an der Hermann-Albertz-Straße wird derzeit für die neue Wohnbebauung vorbereitet. © WAZ Oberhausen | Michael Bresgott

„Wir werden weiterhin alles dafür tun, dass dieser Trend anhält, und parallel dazu auch die Aufenthaltsqualität der Innenstadt steigern, wozu auch hochwertiger Wohnraum gehört“, sagt Strategie-Dezernent Ralf Güldenzopf. Ganz ähnlich sieht es auch Michael Grundmann, der zwölf Jahre das Centro managte und jetzt Chefberater für die City-Zukunft in Alt-Oberhausen ist. Er zeigt sich überzeugt, „dass die vielen Hintergrundgespräche das Bekenntnis zur Marktstraße stärken und etliche – teilweise auch kleinere Betreiber – hier mit einem Gesamtinvestment von mittlerweile mehreren Millionen Euro ein deutliches Zeichen setzen“. Weitere positive Effekte könne zudem höherwertiger Wohnungsbau erzielen, der die innerstädtische Kaufkraft stärke.

Als einen Beitrag dazu wertet die Stadt das jüngste Bauprojekt an der Hermann-Albertz-Straße im Abschnitt zwischen Goebenstraße und Stöckmannstraße. Hier baut das Unternehmen Plassmeier 30 seniorengerechte Mietwohnungen. Das ehemalige Tankstellengelände befindet sich direkt gegenüber des Residenz Hotels.