Oberhausener entdeckte mit 16 Jahren seine Liebe zur Musik. Jetzt hat er neue Songs geschrieben.
Mit 82 Jahren ist Urgestein Theo Behle nach wie vor in der Musikbranche präsent. „Solange ich kann, werde ich das weitermachen“, sagt der Oberhausener, der gerade erst eine Reihe von neuen Songs auf YouTube veröffentlicht hat.
Theo Behle – dieser Name hat in Oberhausen im wahrsten Sinn des Wortes einen guten Klang. „Ich liebe diese Stadt“, sagt Theo Behle, den die Redaktion jetzt in seinem kleinen Heimstudio traf. „Am liebsten schreibe ich Songs über Oberhausen und den Ruhrpott!“
Schräges O und die Dötze
Eine Liebe mit ganz langem Atem: Theo Behle entdeckte mit 16 Lenzen Mitte der 1950-er Jahre seine Verbundenheit zur Musik. Damals war er – schon in jungen Jahren – zur Kur auf Sylt und las „Der alte Mann und das Meer“ von Hemingway. „Die Story gefiel mir sehr gut!“, sagt er. Und er machte daraus ein Lied, sein erstes Lied, dem viele weitere folgten. Legendär ist zum Beispiel jener Song, mit dem Theo Behle dem „Schrägen O“ für Oberhausen ein Denkmal setzte; legendär auch das Trio „Die Dötze“, in dem er stimmungsvoll mitwirkte.
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Die Gitarre hat Theo Behle längst gegen den Sequenzer getauscht, ein elektronisches Gerät zur Herstellung passgenauer Rhythmen und Melodien. Ja, der 82-Jährige geht stets mit der Zeit. Auf YouTube ist er mit dem Kanal „Lieder von Theo Behle“ präsent, wo seine zahlreichen Fans jetzt auch die brandneuen Songs des Komponisten und Liedtexters hören können: Das Instrumentalstück „Wiege der Ruhrindustrie“ zum Beispiel oder auch „Boo Äh“, eine Hymne auf die Schönheit des Gasometers: „Wenn hinterm Horizont die Sonne untergeht, der Gasometer für Momente dann vergoldet vor mit steht...“ Ein neues Kinderlied oder der neue Karnevalskracher „Wenn Du Durst hast wie ein Pferd“ sind auf Youtube zu hören, ebenso das stimmungsvolle „Abends geh’ ich noch ganz gern auf ein Bier“.
Auch Heino singt seine Lieder
Wer aus dem Heimstudio von Theo Behle über Alt-Oberhausen blickt und dazu die Lieder des routinierten Komponisten hört, erlebt die Stadt sozusagen musikalisch unterlegt – und spürt, wie passgenau und einfühlsam die Songs von Theo Behle die Befindlichkeit und Stimmung Oberhausens wiedergeben. Die Musik war für den Senior dabei stets ein lebensbegleitendes Hobby, denn hauptberuflich arbeitete er viele Jahrzehnte bei der Berufsfeuerwehr, wo er sich Ende der 1950-er Jahre mit einem Liedtext (!) bewarb und prompt genommen wurde.
Zu seinen größten Erfolgen zählen vier Songs von ihm auf dem 1996 erschienenen Album „Einer von uns“ von Heino, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet. Auch der verstorbene Ruhrpott-Barde Erwin Weiß zählte zu seinen Weggefährten und Freunden, zahlreiche weitere Kontakte pflegt er nach wie vor in die Schlager- und Musikszene. „Ich bin Autodidakt“, sagt Behle und blickt auf seinen Mischpult. Dann klickt er auf YouTube das nächste Lied an: „Engel in Jeans“ – „Zu diesem Song hat mich meine Frau Irmgard inspiriert...“