Oberhausen. 300 Quadratmeter ist er groß, rund 2,7 Millionen Euro hat er gekostet: Die OGM hat den Erweiterungsbau fürs Heinrich-Heine-Gymnasium übergeben.

Würstchen, Getränke, viele Gäste und ein Schulleiter, der mit der Sonne um die Wette strahlte. Der Grund für die Freude am Heinrich-Heine-Gymnasium in Alt-Oberhausen: Das Ganztagsgymnasium hat einen Erweiterungsbau erhalten mit Ganztagsräumen im Erdgeschoss, drei Klassenräumen in der ersten Etage und zwei Differenzierungsräumen, die zum Beispiel für Gruppenarbeiten genutzt werden können.

Außenansicht des Erweiterungsbaus am Heinrich-Heine-Gymnasium.
Außenansicht des Erweiterungsbaus am Heinrich-Heine-Gymnasium. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Die für das Bauprojekt zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) hat das Gebäude nun offiziell übergeben, auch wenn noch einige Restarbeiten zu erledigen sind. Aber der Termin 31. Oktober war gesetzt und wurde „von uns ungeduldigst herbeigesehnt“, sagte Schulleiter Marcus Kortmann bei der Übergabefeier.

Alte Pavillons abgerissen

300 Quadratmeter ist der unterkellerte Anbau groß, der direkt ans Hauptgebäude anschließt und rund 2,7 Millionen Euro gekostet hat – finanziert aus Mitteln des Landesprogramms „Gute Schule 2020“ und des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes. „Wir haben vor unserem inneren Auge noch die alten Pavillons“, erinnerte Kortmann an den Zustand vor 13 Monaten. Die energetisch unwirtschaftlichen Schulräume wurden vor dem Spatenstich im September 2018 abgerissen, eine große Baugrube ausgehoben. Als Ersatz während der Bauphase wurden zwei Klassenraum-Container auf dem Schulhof aufgestellt. Marcus Kortmann lobte alle am Projekt Beteiligten, es sei „nahezu alles glatt gelaufen“, Kollegium und Schulleitung seien „zutiefst zufrieden über den großartigen Bau“.

Wünsche für die Inneneinrichtung

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Da sei es der Schule auch egal, wenn die Räume erst am 30. November zum Tag der offenen Tür ganz fertig sein werden und „mit Ende des Jahres“ erst tatsächlich genutzt werden können. Denn für die Inneneinrichtung haben Schüler, Lehrer und Eltern ganz bestimmte Wünsche angemeldet – gepolsterte Sitzbänke auf Rollen mit Schubladen – die erst noch geliefert werden müssen. „Aber dann können wir sagen: So wie das innen aussieht, so wollten wir das“, sagte Kortmann, deswegen gedulde man sich gerne noch.

Oberbürgermeister Daniel Schranz (li.), Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke, Schulleiter Marcus Kortmann und Grünen-Rats-Politikerin Sandra Gödderz (re.) auf und neben dem Prototyp des Sitzmöbels für die Inneneinrichtung des Anbaus.
Oberbürgermeister Daniel Schranz (li.), Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke, Schulleiter Marcus Kortmann und Grünen-Rats-Politikerin Sandra Gödderz (re.) auf und neben dem Prototyp des Sitzmöbels für die Inneneinrichtung des Anbaus. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz, selbst vor 25 Jahren Schüler am Heinrich-Heine-Gymnasium, freute sich über die Großinvestition. „Das ist ein wichtiger Tag für dieses Gymnasium und für die Stadt“, sagt Schranz. Neue Räume für veränderte Bedingungen seien damit geschaffen worden, denn das Gymnasium von heute sei mit dem, wie er noch besucht habe, nicht zu vergleichen. Andere pädagogische Methoden, individuelles Lernen oder eben das Ganztagsangebot gehörten dazu.

Andere Investitionen

Der Sanierungs- und Investitionsbedarf in der Oberhausener Schullandschaft ist allgemein groß, Daniel Schranz zählte denn auch gleich die weiteren Investitionen auf, die durch Fördermittel möglich sind: Dazu gehört der kürzlich übergebene Neubau an der Hartmannschule, der Um- und Neubau der ehemaligen Hauptschule Eisenheim für die Robert-Koch-Grundschule, der Umbau der Hauptschule Alstaden für die Ruhrschule, die seit diesem Schuljahr an der Bebelstraße ansässig ist, sowie ein neues Gebäude fürs Käthe-Kollwitz-Berufskolleg. „So gelingt es, über die reine Sanierung hinaus etwas für die Bildungsinfrastruktur und die Zukunft der Stadt zu tun“, sagte der Oberbürgermeister.

Baufirma und Architekturbüro

Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH hat das Bauprojekt betreut. Nach einer Ausschreibung hat der Oberhausener Bauunternehmer Geese Bau GmbH den Zuschlag für die Rohbauarbeiten bekommen.

Planung und Bauleitung der Gesamtmaßnahme wurden durch das Architekturbüro „Feja + Kemper“ aus Recklinghausen ausgeführt.

Vorzeigebaustelle

Das Projekt am Heinrich-Heine-Gymnasium sei fast „eine Vorzeigebaustelle der OGM“, meinte OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt und versprach, dass die Möbel zwischen dem 25. und 29. November geliefert würden. Schmidt verwies auf ein weiteres Zukunftsprojekt für die Oberhausener Schulen: den Glasfaserausbau, der durch die 20 Millionen Euro aus dem Digitalpakt des Bundes möglich werde. Das Heinrich-Heine-Gymnasium jedenfalls ist froh, dass die Baustelle jetzt bald beendet ist – auch die Nachbarn an der Lohstraße atmen auf, sie waren zum Übergabefest eingeladen.