Oberhausen. An der Robert-Koch-Schule freuen sie sich auf den nächsten Sommer – dann steht der Umzug ins neue Gebäude an der Erikastraße auf dem Programm.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Um 12.15 Uhr bahnte sich am Donnerstag in Osterfeld eine lange Schüler-Reihe den Weg über die Vestische Straße in Richtung Erikastraße. Denn 15 Minuten später war es so weit: Der Grundstein für das neue, zweigeschossige Gebäude der Robert-Koch-Grundschule am Standort der ehemaligen Hauptschule Eisenheim wurde gelegt.

Die Bauarbeiten für den Neubau mit einer Nutzfläche von etwa 1700 Quadratmetern werden bis zum Schuljahresbeginn 2020/21 abgeschlossen. Platz ist hier dann für 16 Klassen, vier Differenzierungsräume, zwei Fachräume sowie einen neuen WC-Trakt mit barrierefreien Toiletten – für eine große, durchgehend vierzügige Grundschule also, die ihr Einzugsgebiet um den Bereich der Osterfelder-Heide-Schule erweitern wird.

Das Aus nach 140-jähriger Schulhistorie

Die Heide-Schule läuft nach 140-jähriger Schulgeschichte aus – ein schmerzlicher Schritt, wie auch deren Schulleiterin Monika van Elst bei der Grundsteinlegung unterstrich. Gleichwohl sei es eine gute Entscheidung, an der Erikastraße einen neuen, starken Grundschulstandort mit zeitgemäßen Räumen zu schaffen. „Wir freuen uns auf diesen neuen Lebensraum“, erklärte Schulleiterin Sabrina Thomas von der Robert-Koch-Schule. Damit habe die Zeit der Provisorien ein Ende.

Raus aus der Kreidezeit!

Die Schulleiterin schickte zugleich einen dringlichen Appell an die Politiker und Verwaltungsspitzen: „Wir wünschen uns, dass wir die Kreidezeit hinter uns lassen!“ Mit dem Einzug ins neue Gebäude sollten auch interaktive Tafeln und iPads fürs moderne, digitale Lernen zur Verfügung stehen.

Alles startklar für den Neubau!
Alles startklar für den Neubau! © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Investition an der Erikastraße beläuft sich auf 5,7 Millionen Euro, finanziert aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“. Auf der Fläche des Anfang 2019 abgerissenen Altbau-Hauptgebäudes der Hauptschule Eisenheim entsteht das neue Gebäude nach Plänen des Büros Hausmann & Schenk Architekten, zugleich werden die aus den 1960-er Jahren stammenden Ergänzungsbauten in Regie der federführenden OGM ertüchtigt, um sie für Fachräume, die Bibliothek und den offenen Ganztag nutzen zu können.

Investitionen in die Bildung

Oberbürgermeister Daniel Schranz sagte mit Blick auf die Ansiedlung des Edeka-Zentrallagers an der A 3 und die neuen Hotels am Centro: „Wir investieren nicht nur in neue Arbeitsplätze und in die Neue Mitte, sondern auch in die Bildung.“

Um eine möglichst kurze Bauzeit zu erreichen, würden zahlreiche „vorgefertigte Elemente“ genutzt, erläuterten die OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt und Horst Kalthoff. Neben großformatigen Steinen kommen zum Beispiel auch Betonfertigteile zum Einsatz. Die Decken werden mittels Filigran- sowie Spannbetonfertigdecken ausgeführt.

Kreide in der Grundstein-Kapsel

Ein großer Grundstein mit dem Datum 27. Juni 2019 wartete am Donnerstag auf seinen Einbau. In die entsprechende Grundstein-Kapsel haben die Schüler zum Beispiel ein Stück Baumrinde von ihrem jetzigen Schulstandort an der Hertastraße und den Text ihres Schulliedes gelegt. Und nicht zu vergessen: ein Stück Kreide!

Beschluss im März 2018

Der Stadtrat hatte im März 2018 beschlossen, den Standort der ehemaligen Hauptschule Eisenheim zu einem Grundschulstandort umzubauen. Das Altbaugebäude der ehemaligen Hauptschule kam aufgrund des schlechten baulichen Zustandes für eine Weiternutzung nicht infrage.

Zoe, Luca und Sophia vom Schulparlament erklärten auch, warum die Kreide in den Grundstein kam: Damit die nachfolgenden Generationen irgendwann einmal daran erinnert werden, mit welch einfachen Mitteln die Schülerinnen und Schüler längst vergangener Zeiten in der Grundschule gelernt haben.