Oberhausen. Premieren in Königshardt: Die Hartmannschule hat nach langem Warten endlich eine eigene Aula. 80 Millionen Euro fließen in Oberhausener Schulen.
Drangvolle Enge am Samstagvormittag in der neuen Aula der Hartmannschule in Königshardt. Die ganze Schulgemeinde scheint auf den Beinen zu sein. Nach jahrelangem Warten ist es endlich so weit. Der neue Gebäudetrakt der Schule wird offiziell übergeben.
Neugierig begutachten die Besucher, meist Eltern mit ihren Kindern, die neuen Räume. Die alte Schultafel hat darin ausgedient. Riesige Flachbildschirme sind in den beiden neuen Klassenräumen an ihre Stelle getreten. Freudig probieren die Kinder die Funktionen aus, als ob es sich um einen Spielecomputer handelt.
Alter Pavillon mit hohen Heizkosten
Nebenan, in der Aula selbst, die noch nicht möbliert ist, hat sich ein Chor aus Viertklässlern aufgestellt. Die Kinder besingen das schöne Königshardt. Dann begrüßt Schulleiter Lutz Kruska die Gäste – und erinnert an die Geschichte des Neubaus: 2017 konnte endlich mit dem Neubau begonnen werden, der alte Pavillon, der so enorme Heizkosten verursacht hat, wurde abgerissen. „Wir haben es vor dem Berliner Flughafen geschafft“, scherzt er. Sein Dank gilt allen an Planung und Bau Beteiligten. Jetzt könne die Schule ihren Offenen Ganztag erweitern.
Oberbürgermeister Daniel Schranz lobt den gestalterischen Reiz des neuen Gebäudes mit seinem rot-braunen Klinker und den großen Fenstern mit den verschiedenfarbigen Sprossen. Für ihn ist die Einweihung an der Hartmannstraße der Auftakt eines ganzen Reigens von Schulprojekten in den kommenden Wochen, die das 80-Millionen-Euro-Förderprogramm für die Schulen möglich gemacht hat. „Zukunft gestaltet man am besten, indem man in Kinder investiert“, sagt er.
Nach weiteren Grußworten von Schuldezernent Jürgen Schmidt und Architektin Judith Dinius sowie einem Gebet von Pfarrer Thomas Levin durchschneiden Kinder vom Schülerparlament der Schule symbolisch ein rotes Band. Dann werden Sekt und Orangensaft gereicht, um auf das neue Schulgebäude anzustoßen. Jetzt drängt es die Schulgemeinde nach draußen, wo der Regen aufgehört hat und ein kleines Schulfest organisiert ist.
Rund 50 Prozent Energiekosten gespart
„Wir sind im Kostenrahmen geblieben“, versichern Architektin Dinius vom Büro Hausmann & Schenk und ihr Kollege Roger Kakuschke vom Oberhausener Gebäudemanagement (OGM). 1,5 Millionen Euro waren vorgesehen. Das mit Fußbodenheizung ausgestattete Gebäude wird mit Erdgas beheizt. Es verbraucht rund 50 Prozent weniger Energiekosten als der alte Pavillon. Dass es sich würdig ins Ortsbild entlang von Königshardts Hauptstraße fügt und die Schulhofsituation erhält, zählt Dinius zu den weiteren Vorzügen des Neubaus.