Oberhausen. Alkoholkonsum, Drogen, Randale, wilder Müll: Polizei und Ordnungsamt nehmen in dieser Woche Sauberkeit und Sicherheit in Stadtmitte ins Visier.

Die Stadt will das Alkoholverbot auf dem Willy-Brandt-Platz künftig konsequenter kontrollieren. Die kleinen und unscheinbaren Alkohol-Verbotsschilder an den Eingängen zum Bahnhofsvorplatz sollen durch „größere und prägnantere“ Verbotstafeln ersetzt werden, erklärte Ordnungsdezernent Michael Jehn am Montag vor Ort. 25 Euro Strafe sind fällig, wenn jemand etwa mit einer geöffneten Bierflasche in der Hand vor dem Hauptbahnhof angetroffen wird.

Jehn startete zusammen mit Polizeisprecher Tom Litges und dem städtischen Bereichsleiter Horst Ohletz die 5. Ordnungsoffensive in Oberhausen, die bis zum 27. Oktober Alt-Oberhausen ins Visier nimmt.

Alkoholverbot auf dem Willy-Brandt-Platz: Die kleinen Schilder sollen durch größere und prägnantere ersetzt werden.
Alkoholverbot auf dem Willy-Brandt-Platz: Die kleinen Schilder sollen durch größere und prägnantere ersetzt werden. © WAZ Oberhausen | Michael Bresgott

Erstmals werden im Zuge dieser Offensive regelmäßige Patrouillen der städtischen Ordnungsbehörde auch in Zivil stattfinden, um für mehr Sauberkeit und Sicherheit auf dem Willy-Brandt-Platz und in den angrenzenden Parks zu sorgen. Drogendelikte, Alkoholkonsum, Randalieren, wilder Müll – Polizei und Ordnungsamt wissen um die Missstände vor dem Hauptbahnhof. „Immer wieder werden wir von Bürgern eindringlich darauf hingewiesen“, sagt Michael Jehn. „Wir wollen diese Sorgen ernst nehmen.“ Sauberkeit und Sicherheit seien das oberste Ziel.

Schneller Einsatz gegen wilden Müll

Die aktuelle Ordnungsoffensive erstreckt sich südlich bis zur Grenzstraße und nimmt auch die Querstraßen zur Marktstraße und die Einkaufs-Achse selbst in den Blick. Wie schwer es oft ist, hier für eine Verbesserung zu sorgen, machte Michael Jehn an einem konkreten Beispiel aus der Vorwoche deutlich. „Wir hatten eine Beschwerde bekommen: wilder Müll an der Saarstraße“, so der Ordnungsdezernent. Unverzüglich seien WBO-Mitarbeiter ausgerückt und hätten diesen wilden Müllhaufen im öffentlichen Verkehrsraum beseitigt. Jehn: „Doch 24 Stunden später lag an genau der gleichen Stelle wieder jede Menge achtlos weggeworfener Müll und Unrat!“

Ein weiteres Ärgernis: Dreiste Autofahrer, die vor allem in Abend- oder Nachtstunden einfach mal über die Marktstraße fahren. „Es geht nicht, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel gesetzt wird, weil Autos durch den fußläufigen Bereich unserer Innenstadt fahren“, sagt Michael Jehn. Auch hier will die aktuelle Ordnungsoffensive ansetzen – mit verstärkten Patrouillen gerade zu den späteren Tageszeiten.

Video-Überwachung wird weiter diskutiert

Rot umrandet: das Einsatzgebiet der Ordnungsoffensive.
Rot umrandet: das Einsatzgebiet der Ordnungsoffensive. © Pressestelle | Stadt Oberhausen

Das Thema Video-Überwachung des Willy-Brandt-Platzes ist unterdessen nicht vom Tisch, wie Michael Jehn ergänzt. Hierfür sei allerdings ein sachlicher Grund nötig. Das Areal müsse eindeutig als ein Kriminalitätsschwerpunkt identifiziert sein. Der Ordnungsdezernent verwies auf die Beratungen während der jüngsten Klausurtagung der CDU und geht davon aus, dass die Lokalpolitik das Thema weiter diskutieren und womöglich eine Initiative dazu ergreifen wird.

Während der laufenden Ordnungsoffensive hat die städtische Beschwerde-Hotline den direkten Draht zu den Kräften von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) vor Ort. Wer sich also unter 825-7777 oder per Mail an beschwerde@oberhausen.de mit konkreten Hinweisen meldet, kann in dieser Woche mit einem besonders schnellen Eingreifen der Einsatzteams rechnen.