Oberhausen. . Lange wurde nur verhandelt, jetzt wird gehandelt: Eine neue Wache von Polizei und Ordnungsamt wird in der Oberhausener Innenstadt eingerichtet.

Was lange währt, wird nun endlich konkret: Die neue City-Wache soll spätestens im Oktober oder November 2019 an der Marktstraße ihre Türen öffnen und eine wichtige Anlaufstelle für alle Innenstadt-Passanten und Anwohner werden.

Ein ehemaliges Ladenlokal an der Marktstraße 45/47 – direkt neben der gerade frisch renovierten Bäckerei-Filiale von Horsthemke – wird in den nächsten Monaten zu einer modernen Bürgerservicestelle umgebaut. Das kündigte der städtische Immobiliendezernent Jürgen Schmidt am Dienstag gegenüber der Redaktion an.

Lange tat sich nichts Konkretes

Bereits beim Start der Sauberkeits- und Ordnungsoffensive und der Mobilen Wache war das Projekt skizziert worden, um die Alte Mitte Oberhausens zu stärken. Doch lange tat sich nichts Konkretes. Jetzt soll das Ganze in wenigen Monaten umgesetzt werden. Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) unterstreicht mit Blick auf die City-Wache: „Dieses Angebot stärkt das subjektive Sicherheitsgefühl aller Menschen, die auf der Marktstraße unterwegs sind.“

In der künftigen City-Wache sollen Passanten oder auch Hilfesuchende die Möglichkeit haben, das Team des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) oder Bezirksbeamte auf kurzem Weg aufzusuchen. Zudem werden zum Beispiel Mitarbeiter des Kriminalkommissariats „Prävention und Opferschutz“ Tipps zum Thema persönliche Sicherheit geben; auch sollen sich die Bürger über Einbruchschutz informieren können. Details des Konzeptes würden bald in enger Abstimmung mit der Polizei ausgearbeitet.

Passanten flanieren auf der zentralen Einkaufstraße in der Oberhausener Innenstadt. Zwischen Thalia und Horsthemke soll die neue Polizeiwache einziehen.
Passanten flanieren auf der zentralen Einkaufstraße in der Oberhausener Innenstadt. Zwischen Thalia und Horsthemke soll die neue Polizeiwache einziehen. © Gerd Wallhorn

Derzeit entstehen bereits in Abstimmung mit dem Vermieter, der die Räume für die neue Anlaufstelle umfangreich herrichten wird, konkrete Planungen. Immerhin soll die Fläche, die ja ursprünglich als Ladenlokal für den Einzelhandel ausgelegt war, künftig als Arbeitsplatz von bis zu 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden. Die neue City-Wache soll zudem barrierefrei zu erreichen sein.

Insgesamt stehen auf zwei Etagen 560 Quadratmeter zur Verfügung, wobei im Erdgeschoss eine Ausstellungsfläche zur privaten Wohnraumsicherung und zu städtischen Angeboten zu sehen sein wird. Neben verschiedenen Räumen für eine vertrauliche Beratung ist ein multifunktionales Sitzungszimmer geplant, das bei Bedarf auch von anderen Einrichtungen und Institutionen genutzt werden kann. Der Rat wird sich im März mit dem Projekt befassen. Anfang April soll vertraglich alles unter Dach und Fach sein.

Haus des Jugendrechts in der Post

Konkretes tut sich auch in Sachen „Haus des Jugendrechts“ – ebenso lange diskutiert wie die City-Wache. Diese Anlaufstelle für straffällig gewordene oder gefährdete Jugendliche soll bis Herbst in der Alten Post gegenüber dem Hauptbahnhof entstehen. Hier werden laut Dezernent Schmidt bis zu 40 Menschen auf mehreren Etagen arbeiten. Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe bieten gebündelt ihre Dienste an.

>>>INFO: Erfahrungen der Mobilen Wache genutzt

Die zahlreich gesammelten Erfahrungen aus der Präsenz der Mobilen Wache in den Stadtteilen sollen in das Konzept für die künftige City-Wache einfließen. Die Mobile Wache ist mit einem Polizisten und einem Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes am Fahrzeug im Einsatz, ein weiteres Zweier-Team aus Polizei/KOD geht auf Streife. Die Mobile Wache wurde im Juni 2017 vorgestellt und ist seitdem in Alt-Oberhausen, in Sterkrade und Osterfeld präsent.