Oberhausen. Eigentlich sollte sich das Riesenrad am Centro Oberhausen schon drehen. Doch an einer Genehmigung hapert es – laut Bauamt fehlen Unterlagen.

Riesenrad, Riesenaufwand – und jetzt auch Riesenärger? Das 55 Meter hohe Riesenrad thront schon in voller Schönheit neben dem Centro Oberhausen. Doch seine Runden darf das Großfahrgeschäft noch immer nicht drehen. Die Stadt Oberhausen teilte auf Nachfrage unserer Redaktion mit, dass es noch keinen Termin für die finale Gebrauchsabnahme gibt. Voraussetzung dafür ist nämlich eine sogenannte Ausführungsgenehmigung, da sich das neue Riesenrad schließlich erstmalig dreht. Für diese Genehmigung ist allerdings die Stadt Essen zuständig.

Stadt Essen erteilt fürs Riesenrad die erste Genehmigung

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Klingt kompliziert? Daher einmal der Reihe nach: Das 55 Meter hohe Riesenrad hat der Düsseldorfer Schausteller Oscar Bruch Junior neu für seine Flotte angemietet. Ursprünglich sollte die Attraktion, so der Wunsch, schon zum Tag der Deutschen Einheit fahren. Doch da noch elektronische Bauteile vom Hersteller fehlten, konnte der Termin nicht eingehalten werden. So weit, so logisch.

Grandioser Anblick: Das 55 Meter hohe Riesenrad vor dem Panorama der Neuen Mitte Oberhausen. Doch drehen darf sich der Koloss immer noch nicht.
Grandioser Anblick: Das 55 Meter hohe Riesenrad vor dem Panorama der Neuen Mitte Oberhausen. Doch drehen darf sich der Koloss immer noch nicht. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Am Freitag vermeldete Bruch, dass die Bauteile eingetroffen sind und das Riesenrad technisch fahrbereit sei. „Der TÜV hat uns in puncto Sicherheit und Technik grünes Licht gegeben. Aus unserer Sicht liegen alle erforderlichen Dokumente beim zuständigen Bauamt in Essen vor.“

Das Bauamt der Stadt Essen sieht das aber anders. „Der Stadt Essen liegen noch nicht alle erforderlichen Unterlagen vor, um die benötigte Genehmigung erteilen zu können. Der Schausteller wurde hierüber frühzeitig und mehrfach informiert“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. Die Folge: Stillstand!

Oberhausener Amt wartet fürs Riesenrad auf Nachricht aus Essen

Warum ist die Stadt Essen überhaupt involviert, obwohl das Riesenrad doch in Oberhausen aufgebaut und betrieben wird? Der Hintergrund ist, dass das Amt für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Essen die Genehmigungsbehörde für fliegende Bauten ist, deren Betreiber im Regierungsbezirk Düsseldorf wohnen. Fliegende Bauten sind Karussells, wie zum Beispiel ein Riesenrad. Soll heißen: Ohne die Ausführungsgenehmigung dreht sich kein Rad im amtlichen Verfahren weiter.

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Denn erst wenn die Ausführungsgenehmigung aus Essen vorliegt, kann die Stadt Oberhausen eine Gebrauchsabnahme durchführen. Falls diese erfolgreich verläuft, dürfte sich das Riesenrad auf dem Gelände des ehemaligen Centro-Parks dann endlich drehen. Doch soweit ist es noch nicht. Aus dem Büro von Oscar Bruch Junior heißt es, es herrsche Zuversicht, dass man innerhalb der nächsten Tage eine positive Rückmeldung erhalte.

Riesenrad soll sich am Centro Oberhausen bis 2020 drehen

Das Riesenrad mit 42 geschlossenen Kabinen soll mindestens bis zum 5. Januar 2020 in der Neue Mitte Oberhausen bleiben und somit auch während des kompletten Centro-Weihnachtsmarkts öffnen. Die Budenwelt an der Centro-Promenade, auf dem Luise-Albertz-Platz und dem Platz der Guten Hoffnung startet am Freitag, 15. November. Der Fahrpreis fürs Riesenrad soll für Erwachsene 7,50 Euro betragen. Kinder zahlen für eine Fahrt 5 Euro. Kleinkinder bis drei Jahren erhalten in Begleitung eines Erziehungsberechtigten freien Eintritt.