Oberhausen. Neben den Klassik-Matineen junger Virtuosen im Ebertbad engagieren sich die Förderer auch für City Arts und stellen taufrische Kompositionen vor.
Auch in den Sommerferien waren die Organisatoren des Künstlerfördervereins nicht müßig, sondern haben das Programm fürs zweite Halbjahr 2019 vorbereitet. Es kann sich sehen lassen. Kulturfreunde dürfen sich auf konzertante Highlights und besondere Aktionen freuen.
Die Reihe der Matineen mit klassischer Musik startet bereits am Sonntag, 8. September, um 11 Uhr im Ebertbad. Die im Vorjahr stürmisch gefeierte Pianistin Jamina Gerl wird diesmal unterstützt von Violinistin Karina Buschinger und Cellistin Aiki Mori-von Schnitzler. Auch diese beiden Musikerinnen wurden mehrfach international ausgezeichnet. Technische Souveränität und ein besonderes Gespür für Klangfarben sind die Markenzeichen der jungen Pianistin Jamina Gerl. Bereits mit 15 Jahren wurde die gebürtige Bonnerin an der „Hochschule für Musik und Tanz Köln“ aufgenommen. Ihre akademische Ausbildung setzte sie an der University of Alaska im hohen Norden der USA fort, die sie mit dem „Master of Music in Piano Performance“ abschloss. Solistisch sowie im Trio interpretieren die Musikerinnen der Auftakt-Matinee romantische Werke von Robert Schumann, Johannes Brahms und der Geschwister Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy.
Bereits am 1. September startete in Kooperation mit dem Weiterbildungsinstitut WbI der Künstlerwettbewerb „Oberhausen City Arts 2019“. Kreative aus Malerei, Grafik und Skulptur können bis zum 15. Oktober ihre Exponate einreichen. Diese werden von Juroren bewertet und die Besten in einer Ausstellung aller Preisträger der Öffentlichkeit präsentiert.
Star-Pianist Haiou Zhang bleibt Oberhausen verbunden
Auch seine Zusammenarbeit mit dem Ebertbad abseits der Klassik-Matineen setzt der Künstlerförderverein fort. Das hochmusikalische Comedy-Duo Carrington-Brown und der Zauberer Marc Weide stellen sich am 15. September und 17. November jeweils mit ihren aktuellen Programmen vor. Rebecca Carrington und Colin Brown haben sich mit „Turnadot“ (nein, kein Tippfehler) ein Programm ausgetüftelt, dass gestandenen „Klassikern“ Respekt einflößen dürfte: Als letzte Brexit-Flüchtlinge aus unmerry old England sehen sie sich mit der übermenschlichen Aufgabe konfrontiert, Puccinis Oper „Turandot“ (ja, so ist’s eigentlich richtig) samt „Nessum dorma“ nur zu zweit aufzuführen.
Da dürfte selbst dieser Könner kurz schlucken: Keine Frage, schon lange gehört Haiou Zhang weltweit zu den gefragten Pianisten. Dank seiner langjährigen Verbundenheit mit dem Künstlerförderverein konzertiert der Ausnahmepianist am 27. Oktober noch einmal im Ebertbad, um seine Fans zu begeistern.
Förderpreisträgerin spielt eigene Kompositionen
Ein stolzes Jubiläum feiert am 8. November die Reihe „Musik der Zukunft“ zum jährlichen Ausklang der vier städtischen Sinfoniekonzerte. Zum 20. Mal können in diesem Konzert junge Solisten ihr Konzertexamen ablegen. Erneut wird ein Werk eigens für dieses Programm komponiert und uraufgeführt. Wie bisher übernimmt der Oberhausener Oliver Leo Schmidt das Dirigat.
Für ein Zehntel üblicher Eintrittspreise
Auch die Matineen Nr. 202 bis 204 kosten keinen Eintritt – sondern lediglich eine Kartengebühr von 3 Euro, mit denen das Ebertbad seine Kosten deckt.
Die Badeanstalt übernimmt auch die Vorbestellungen, 0208 - 205 4024. Verglichen mit den Preisen, die das Klavierfestival Ruhr aufruft, ist diese Gebühr gerade ein Zehntel üblicher Eintrittspreise.
Etwas teurer wird der Spaß mit den hochmusikalischen Comedians Carrington Brown und ihrem Programm „Turnadot“ – aber für Karten ab 26,40 Euro gibt’s ja auch eine ganze Puccini-Oper plus britischem Exilantenschicksal.
Der Rotary Club Oberhausen Antony-Hütte und der Künstlerförderverein hatten 2015 gemeinsam den Dr. Eva Maria Zbick-Künstlerförderpreis etabliert, um junge Ausnahmesolisten zu unterstützen. Der Preis wurde bereits vier Mal vergeben und findet große Beachtung in der Konzert-Szene. In der 204. Sonntags-Matinee am 1. Dezember geht nun diese Auszeichnung an die 25-jährige Pianistin Chia-Chen Chiang von der Musikhochschule Hannover. Eine Besonderheit: Neben bekannten und hochvirtuosen Werken von Frederic Chopin und Franz Liszt spielt die junge Solistin auch eigene Kompositionen.