Oberhausen. Beim Oberhausener Stadtgespräch sorgte die angespannte Verkehrssituation für Diskussionen. Ist das Centro der Grund für die vielen Staus?
Um die Verkehrsbelastung in Oberhausen zu mindern, sind innovative, progressive Ideen nötig. Über die viel diskutierte Straßenbahnlinie 105 zwischen Essen und der Neuen Mitte müsse man ebenso reden wie über innovative Seilbahn-Ideen, forderte Centro-Manager Marcus Remark beim Stadtgespräch von WAZ, VHS sowie Arbeit und Leben am Montagabend im Bert-Brecht-Haus.
Zuvor musste er sich aber – wie so oft – die Kritik der Bürger gefallen lassen, das Centro sorge mit seinen 23 Millionen Besuchern im Jahr für viele Staus in der Neuen Mitte. Auf die Vorweihnachtszeit und bestimmte Veranstaltungstage würde dies sicherlich zutreffen, räumte Remark ein. Doch an der angespannten Situation insgesamt sei das Einkaufszentrum keineswegs Schuld.
20 Minuten vom Centro in die Innenstadt
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Am Centro selbst laufe der Verkehr nämlich meistens gut, versicherte Remark. Der drohende Verkehrskollaps betreffe das Ruhrgebiet als Ganzes: So sei die A 42 bei Oberhausen regelmäßig dicht, wenn Autofahrer Sperrungen oder Baustellen andernorts umfahren wollen. Die A 516 nutzten viele Verkehrsteilnehmer, um von dort auf die A 3 zu gelangen. „Und wenn ich vom Centro in die Innenstadt will, sind die Straßen so verstopft, dass ich 20 Minuten benötige. Darüber beschwert sich aber niemand.“
Doch was kann man tun? Die Preise für Bustickets herabsetzen, schlug Uschi Wischermann vor, Inhaberin des Oberhausener Parkhotels. Für ihre Gäste bietet sie mittlerweile einen Shuttle-Service zum Centro an. Ihre Gäste wollen nicht 2,80 Euro pro Fahrt und Person ausgeben, um das Einkaufszentrum zu erreichen. Spezielle Besuchertickets für die gesamte Region, wie von Oberhausens Touristik-Manager Rainer Suhr angemerkt, seien keine Lösung. Denn die Gäste blieben oft nur eine Nacht, besuchten in Oberhausen das Centro und reisten wieder ab.
Neue Haltestelle für The Mirai
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Könnte man nicht Gebühren in den Centro-Parkhäusern erheben, fragte eine Bürgerin aus dem Plenum. Das werde auf absehbare Zeit definitiv nicht passieren, stellte Marcus Remark klar. Andere Konzepte, mehr Besucher für den Nahverkehr zu begeistern würden aber derzeit erarbeitet. Details gab er noch nicht preis.
Viele der rund 80 Gäste des Stadtgespräches fürchten dennoch eine Verschärfung des Problems. Was passiert, wenn das geplante Fitness-Großprojekt „The Mirai“ Tausende Besucher zusätzlich in die Neue Mitte lockt? Gibt es ausreichende Parkplätze? Müssen die Sport-Fans unbedingt mit dem Auto anreisen? Nein, meint Mirai-Geschäftsführer Yüce Yücel. Das Mirai bekomme eine eigene Bushaltestelle und vor der Fitness-Anlage seien Leihräder geplant, mit denen man weitere Haltestelle problemlos erreichen könne.