Oberhausen. Mit ihrer zwölften Auflage präsentiert sich die Kulturnacht „Schlaflos“ am Samstag, 31. August, noch vielfältiger und an noch mehr Schauplätzen.

Zehn anregende Schauplätze an einem hoffentlich lauschigen Samstagabend: Die Kulturnacht „Schlaflos in Oberhausen“ macht am 31. August das Dutzend voll – und präsentiert sich „umfangreicher und vielseitiger“, wie Apostolos Tsalastras meint. Jetzt bietet „Schlaflos“ zu später Stunde mit Parties im Theater und im Druckluft auch zwei Orte für jene, die ausdauernd die Nacht durchtanzen wollen.

60 Jahre alter Stadtfilm „Schichten unter der Dunstglocke“

Los geht’s allerdings bereits am hellen Tag mitten auf der Marktstraße. In Höhe des Literaturhauses und der Weinlounge „Le Baron“ steht dann eine Bühne und steigt das „Sommerfest für Freunde“. Dort eröffnet der Kulturdezernent bereits um 17 Uhr den langen Abend für Nimmermüde – und erhofft sich von Literatur, Wein und Gesang „eine besondere Anmutung“. Um 17.30 gibt’s das Beste aus der „Markstraße“, dem Innenstadt-Bestseller von Ralph Hammerthaler. Um 18 Uhr singt die Evangelische Singgemeinde dort Lieder von Brahms und Mendelssohn-Bartholdy. Der Chor wird übrigens den ganzen Abend an vielen Orten entlang der „Schlaflos“-Route auftreten.

In angesagter Duo-Besetzung mit Schlagzeug und Gitarre rockt die Band Tubbe im Druckluft für Schlaflose.
In angesagter Duo-Besetzung mit Schlagzeug und Gitarre rockt die Band Tubbe im Druckluft für Schlaflose. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Gregorianik und Orgelmusik entbieten die Choralschola und Kirchenmusiker Horst Remmetz in der Herz Jesu Kirche am Altmarkt – im Wechsel mit dem sehenswerten, 60 Jahre alten Stadtfilm „Schichten unter der Dunstglocke“. Draußen auf dem Altmarkt vorm Gdanska singt das Duo „Pol-Ton“ Weltschlager der 80er und 90er. Drinnen im Theater der Kultkneipe spielt das Amateurtheater „Wir im Pott“ Szenen seiner eigens fürs Gdanska gezimmerten Komödie „Alles wegen Neptun“.

Mit VR-Brille tausend Meter unter Tage

Wenige Gehminuten weiter kehrt ein Straßenmusik-erfahrenes Duo im „Café Stay“ des Jugendzentrums „Place 2 be“ ein: Sandrine und Henry covern als „Zwei von uns“ Songs von melancholisch bis peppig. Liebhaber der Livemusik schaffen’s von der Lothringer Straße 20 locker rechtzeitig ins Druckluft. In der angesagten Besetzung als Schlagzeug-Gitarre-Duo rocken „Tubbe“ um 21 Uhr Am Förderturm 27. Anschließend steigt die Party für die wahrhaft Schlaflosen.

Ein Festivalkino verfügt natürlich über eine einladende kleine Bar: Im Lichtburg Filmpalast zeigen die Kurzfilmtage eine Auswahl des Jugendparlaments
Ein Festivalkino verfügt natürlich über eine einladende kleine Bar: Im Lichtburg Filmpalast zeigen die Kurzfilmtage eine Auswahl des Jugendparlaments © FUNKE Foto Services | Daniel Helbig

Rockfans verpassen dann allerdings den „Mopper-Chor“. Der singt jedoch nicht – sondern moppert vielmehr im Hochhaus Friedrich-Karl-Straße 4. Die Freie Universität hat die schönsten Moppereien aus dem moppermanischen Ruhrgebiet gesammelt, um unter dem großen „Glück Auf“-Schriftzug um 21 Uhr chorisch zu moppern. Am entfernten Ende des Saporishja-Platzes gibt’s nichts zu moppern, denn vor dem Bert-Brecht-Haus präsentiert der WDR sein Virtual-Reality-Projekt „Bergwerk 360 Grad“. Ohne Beklemmungen geht’s mit der VR-Brille tausend Meter tief unter Tage. Und im Foyer „beim armen B. B.“ entkorkt die Stadtbibliothek eine „Weinlodge“ samt bordeauxroter Krimi-Lesungen.

Winfried Baars dralle Gips-Göttinnen in der Galerie KiR animieren höchst sportlich dazu, die „Schlaflos“-Nacht zu durchtanzen.
Winfried Baars dralle Gips-Göttinnen in der Galerie KiR animieren höchst sportlich dazu, die „Schlaflos“-Nacht zu durchtanzen. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Jetzt noch die paar Schritte durch die Passage im Europahaus zu zwei weiteren Schauplätzen vis à vis: In der Lichtburg zeigen die Kurzfilmtage unter dem Motto „Das Andere sehen“ eine Auswahl des Jugendparlaments. Und in der Galerie KiR findet Georg Overkamp mit seinen Liedern „von hier bis Dada“ ein anregendes Ambiente in der Retrospektive von Winfried Baar, geöffnet bis Mitternacht.

Pool-Bad im Wohlklang der Lieblingslieder

Fehlt nur noch das Theater: Es gibt um 22 Uhr im Saal 2 am Will-Quadflieg-Platz eine Spätvorstellung des bezaubernd dramatisierten Wimmelbuches „Hier kommt keiner durch“. Die Wunschdisco steigt anschließend im Pool: Vollends Schlaflose baden dann im Wohlklang ihrer Lieblingslieder.

Eintritt nur fürs Theater am Nachmittag

Das Prinzip der Kulturnacht: Aufführungen beginnen zur vollen Stunde. Jeweils um Viertelvor folgt eine Pause – fürs Publikum die Chance, den Schauplatz zu wechseln, ohne etwas zu versäumen.

Eintritt nimmt das städtische Kulturbüro auch für diesen letzten Termin der Sommerkultur nicht. Einzige Ausnahme vom Gratis-Prinzip ist die erste Aufführung von „Hier kommt keiner durch“ um 16 Uhr im Saal 2 des Theaters. Karten kosten dann 5 und 8 Euro. Zum „Schlaflos“-Termin um 22 Uhr gilt: Eintritt frei.