Oberhausen. Nach den Ferien können Schüler ab Klasse sieben an allen drei Oberhausener Realschulen Hauptschulabschlüsse machen. Dafür sollte umgebaut werden.
Technikräume und Lehrküchen sollten an der Anne-Frank- und an der Friedrich-Ebert-Realschule aufwändig saniert werden. Bei einer ersten Kostenschätzung im Januar dieses Jahres veranschlagte das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) für die Umbauarbeiten rund 430.000 Euro für die „Anne-Frank“ und rund 93.000 Euro für die „Friedrich-Ebert“. Jetzt wird es deutlich preiswerter.
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Anlass für die geplanten Baumaßnahmen, die nun deutlich reduzierter ausfallen: Ab dem kommenden Schuljahr 2019/20 können Schüler an allen drei Oberhausener Realschulen ab der Klasse sieben innerhalb der Regelklassen als Hauptschüler unterrichtet werden und einen Hauptschulabschluss machen.
Schulen des Gemeinsamen Lernens
Auch wenn jetzt keine großen Beträge in die Lehrküchen der Realschulen investiert werden, „sind sie perspektivisch gesehen irgendwann auch dran“, erklärt Beigeordneter Jürgen Schmidt. Mit Fördermittel sollen ja die Schulküchen und Mensen der Oberhausener Schulen insgesamt auf Vordermann gebracht werden.
Alle drei Realschulen sind ab dem Schuljahr 2019/20 auch Schulen des Gemeinsamen Lernens, an denen Schüler mit besonderem Förderbedarf angemeldet werden können, wenn die Eltern das Recht auf einen Regelschulplatz für ihr Kind in Anspruch nehmen wollen. Deshalb sei die „bauliche Ertüchtigung im Bereich Hauswirtschaft“ nicht nur für die Umsetzung des Paragrafen 132 c wichtig, sondern auch für die Unterrichtung der Schüler im Gemeinsamen Lernen an den Realschulen. Denn die Förderschüler werden ebenfalls „zieldifferent“ beschult und machen Hauptschulabschlüsse.
Möglich macht dies der Paragraf 132 c des NRW-Schulgesetzes, der Kommunen unter bestimmten Bedingungen befristet die Einrichtung von Hauptschulbildungsgängen an Realschulen erlaubt. Der Oberhausener Rat hat die Umsetzung des Paragrafen 132 c für alle drei Realschulen Ende 2018 beschlossen, die Bezirksregierung hat im Mai dieses Jahres die Genehmigung erteilt – befristet bis Ende Juli 2022.
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Das Ganze soll eine Übergangslösung sein, um die Schulplatzsituation in Oberhausen insgesamt zu entlasten. Gibt es im Jahrgang fünf noch ausreichen Plätze an allen Schulformen, so stellt sich die Situation beim Übergang von Klasse sechs in Klasse sieben anders dar. Für die Schüler, die von Gymnasien und Realschulen nach der Erprobungsstufe abgehen müssen, fehlen ab Jahrgang sieben Plätze an den vier Gesamtschulen – und Hauptschulen gibt es in Oberhausen nicht mehr. Deshalb, so die mehrheitliche Überlegung der Schulpolitik, wäre es für den Übergang eine Entlastung, wenn die Realschulen ihre Abgänger behalten müssten und weiter unterrichten. Deshalb der Ratsbeschluss.
Weil aber die Ausbildungsordnung für den Hauptschulbildungsgang die Fächer Technik, Wirtschaft und Hauswirtschaft vorsieht, sollten dafür die Voraussetzungen an den Realschulen geschaffen werden. Die sind unterschiedlich, Lehrküchen und Technikräume sind vorhanden, aber nicht in der benötigten Ausstattung und Größe. Darauf fußten Umbaupläne und Kostenschätzung der OGM.
Bauarbeiten kosten nur noch rund 10.000 Euro
Nun werden in den Ferien die Räume an der „Anne-Frank“ und an der „Friedrich-Ebert“ tatsächlich ein wenig aufgemöbelt – für 5000 Euro beziehungsweise für 4500 Euro. Malerarbeiten und kleinere Reparaturen. Die Theodor-Heuss-Schule war auch bei den Ursprungsplänen nicht als sanierungsbedürftig bei Technikräumen und Lehrküche eingestuft worden. Aber wie kommt es zu dem Preissturz? „Das hat mit der Anzahl der betroffenen Schüler zu tun“, erklärt Jürgen Schmidt, neuer Beigeordneter für Familie, Schule, Integration und Sport. In diesem Jahr sind acht Schülerinnen und Schüler betroffen, die an den Realschulen bleiben und dort im Hauptschulbildungsgang in Klasse sieben zusammen mit Realschülern in einer Klasse beschult werden. „Dafür müssen wir jetzt nicht unter Zeitdruck so viel Geld in die Hand nehmen“, sagt Jürgen Schmidt. Bei Begehungen vor Ort, die in den vergangenen Wochen stattgefunden hätten, sei die Situation überprüft worden. Die Prüfung hat ergeben: Es geht auch so, „mit den überschaubaren Beträgen, die wir aus den laufenden Unterhaltskosten finanzieren können“, sagt Schmidt.
Schulen des Gemeinsamen Lernens
Auch wenn jetzt keine großen Beträge in die Lehrküchen der Realschulen investiert werden, „sind sie perspektivisch gesehen irgendwann auch dran“, erklärt Beigeordneter Jürgen Schmidt. Mit Fördermittel sollen ja die Schulküchen und Mensen der Oberhausener Schulen insgesamt auf Vordermann gebracht werden.
Alle drei Realschulen sind ab dem Schuljahr 2019/20 auch Schulen des Gemeinsamen Lernens, an denen Schüler mit besonderem Förderbedarf angemeldet werden können, wenn die Eltern das Recht auf einen Regelschulplatz für ihr Kind in Anspruch nehmen wollen. Deshalb sei die „bauliche Ertüchtigung im Bereich Hauswirtschaft“ nicht nur für die Umsetzung des Paragrafen 132 c wichtig, sondern auch für die Unterrichtung der Schüler im Gemeinsamen Lernen an den Realschulen. Denn die Förderschüler werden ebenfalls „zieldifferent“ beschult und machen Hauptschulabschlüsse.
Die früheren Planungen sind von einer höheren Zahl an Schulformwechslern von Realschulen ausgegangen, für die künftig Hauptschulplätze geschaffen werden sollten. 36 Schüler mussten im Schuljahr 2016/17 die Realschulen verlassen, 24 im Schuljahr 2017/18. „Wir müssen die Lage weiter beobachten“, so Schuldezernent Schmidt. Ohnehin sei die Regelung nur als befristete Übergangslösung gedacht – bis eine dauerhafte Lösung rund um das Thema Schulformwechsler gefunden werde. Wie die aussieht, wird derzeit in einem Arbeitskreis und in der Schulpolitik beraten (neue Schule, Umwandlung eines Gymnasiums in eine Gesamtschule etc.).
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Die Kritik der Realschulen an der Umsetzung des Paragrafen 132 c hatte sich unter anderem auch an den hohen Umbaukosten für die Hauptschüler entzündet. Zudem wurde bezweifelt, dass die Baustellen bis zum Ferienende fertig seien. Das dürfte jetzt kein Problem sein.