Oberhausen. Im September dürfen Händler gleich in drei Stadtteilen am Sonntag Kunden anlocken. Auch beim Centro-Fest am 6. Oktober ist das Shoppen erlaubt.

Bürger dürfen auch im September und Oktober wieder sonntags einkaufen. Kurz vor der Sommerpause hat der Rat in seiner letzten Sitzung mit breiter Mehrheit für insgesamt vier verkaufsoffene Sonntag gestimmt.

In Osterfeld, Schmachtendorf und in Alt-Oberhausen können Händler an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen im September jeweils von 13 bis 18 Uhr Kunden in ihre Geschäfte locken. Auch für die Ladenöffnung während des Familienfestes am 6. Oktober im Centro gab es grünes Licht.

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Nach intensiver Prüfung durch die Stadtspitze erfüllt das 34. Osterfelder Stadtfest, das vom 30. August bis zum 1. September stattfindet, die Landesvorschriften zur Ladenöffnung für den Sonntag. Die Antragsteller mussten umfangreich nachweisen, dass es sich beim Straßenfest in Osterfeld um eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung handelt, bei dem eben nicht der Einzelhandel, sondern hauptsächlich die Rahmenveranstaltung die Menschen anzieht. Der Veranstalter rechnet bei dem Fest mit 4500 Besuchern, wohingegen nur 800 am Sonntag, 1. September, in den Geschäften erwartet werden.

Sport- und Kulturfest belebt City

In Schmachtendorf dürfen die Geschäfte anlässlich der Kröößkirmes am 8. September öffnen. In den fünf Stunden erwartet die Interessengemeinschaft Schmachtendorf (IGS) knapp 200 Einkaufsgäste, denen 5000 Besucher der Traditionskirmes gegenüberstehen.

Maximal 16 verkaufsoffene Sonntage im Jahr

Seit April 2018 gilt in NRW das neue Ladenöffnungsgesetz. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat dabei die Höchstzahl der verkaufsoffenen Sonntage von vier auf acht je Geschäft verdoppelt.

Jede Kommune darf nun insgesamt 16 statt zuvor elf Sonn- oder Feiertage pro Jahr für den Verkauf freigeben.

Samstags darf seit der Gesetzesänderung rund um die Uhr eingekauft werden.

Der verkaufsoffene Sonntag in der Oberhausener Innenstadt wird aufgrund des „Internationalen Sport- und Kulturfests“ am 15. September genehmigt, das in diesem Jahr zum 18. Mal stattfindet. Das Sportfest trage mit seinen prognostizierten 17.000 Besuchern für dieses Jahr wesentlich zur Belebung der Oberhausener City bei, befand der Rat.

Wenn im Monat darauf das zweitägige Familienfest „Neue Mitte“ gefeiert wird, darf auch das Centro am 6. Oktober wieder von 13 bis 18 Uhr seine Läden öffnen. Der Rat kam dem Wunsch des Centro-Managements nach, das in seinem Antrag mit der touristischen Bedeutung des Festes argumentierte. Bei der Veranstaltung werden insgesamt bis zu 40.000 Besucher erwartet, zwischen 25.000 und 30.000 allein in der Shopping-Mall.

Verdi behält sich Klage vor, Kirche lehnt Centro-Fest ab

Die Gewerkschaft Verdi äußerte im Vorfeld Bedenken gegenüber den verkaufsoffenen Sonntagen: Sonntagsarbeit bedeute für die Beschäftigten im Einzelhandel von der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu sein, hieß es in mehreren Stellungnahmen. Verdi bezweifelt außerdem, dass die Händler durch die zusätzliche Ladenöffnung mehr Umsatz machen. Sie behält sich vor, gegen die Sonntagsöffnungen zu klagen. Die Katholische Kirche lehnt ausdrücklich den verkaufsoffenen Sonntag beim Centro-Fest ab, weil hier die kommerzielle Ausrichtung der Veranstaltung im Vordergrund stehe.

Das Ladenöffnungsgesetz in NRW schreibt vor, dass ein öffentliches Interesse vorliegen muss, damit verkaufsoffene Sonntage genehmigt werden können. Dies besteht beispielsweise im Zusammenhang mit örtlichen Festen, Märkten und Messen.