Oberhausen. Das Static Roots Festival ist in Oberhausen längst mehr als ein Geheimtipp. Im Zentrum Altenberg erwarten 13 Bands ihre Fans zur Americana-Musik.

Es gibt Festivals, bei denen man vor lauter Menschen die Bühne nur noch schemenhaft erahnen kann. Beim „Static Roots Festival“ wäre dies, milde gesagt, eine ziemliche Schande – schließlich soll’s nahbar sein, klein und fein. Denn am Freitag, 12. und Samstag, 13. Juli, zeigt sich die Band-Melange in heimeliger Atomsphäre so nah an den Fans wie kaum ein anderes Treffen eifriger Musik-Malocher. Bekennende Anhänger des urbanen Americana-Genres werden es den Machern zum vierten Mal danken.

Nah dran an der Bühne: Das „Static Roots Festival“ lockt im Juli wieder ins Zentrum Altenberg nach Oberhausen.
Nah dran an der Bühne: Das „Static Roots Festival“ lockt im Juli wieder ins Zentrum Altenberg nach Oberhausen. © Dietmar Leibecke | Klaas Guchelaar

Im Zentrum Altenberg ist schließlich kein orthopädisch bedenkliches Recken der Hälse zu erwarten, denn bei der Fete mit 13 internationalen Bands sollte fast schon Wohnzimmer-Atmosphäre aufkommen. Das liegt nicht zuletzt an Dietmar Leibecke. Der Mülheimer hat sich das Festival ausgedacht – quasi aus einer Privatinitiative heraus.

Im Jahr 2016 kamen zufällig mehrere private Jubiläen zusammen und so entschied sich der Initiator zu seinem 50. Geburtstag statt einer komplett privaten Feier, ein eigenes eher semi-öffentliches Festival auf die Beine zu stellen. Daraus entstand schließlich durch gute Kontakte und Mundpropaganda ein Americana-Festival, das sich in Szene-Kreisen bereits bis in andere Ländern herumgesprochen hat. Von einem Geheimtipp kann in diesem Sinne kaum noch die Rede sein.

Energie von Zwillingen aus Brooklyn

Das lässt sich daran erkennen, dass im Gegensatz zum Vorjahr zwei Bands mehr als sonst zugesagt haben und sich das Bühnenprogramm recht international liest. Musiker aus den USA, Kanada und Irland stehen auf der Bühne. Doppelten Spaß versprechen etwa die Zwillinge von „The Brother Brothers“ (als „Brüder“ firmieren ja etliche Americana-Bands), die ihre künstlerische Energie aus dem New Yorker Bezirk Brooklyn an die Hansastraße verfrachten. Adam and David Moss haben sich in der Szene mit Coun­try-​ und Blu­e­grass-Rhythmen eine Fanschar erarbeitet. Die Musiker wollen nicht nur die Besucher direkt vor der Bühne in ihren Klang-Kosmos ziehen, sondern auch berührende Geschichten erzählen. Songs wie „Frankie“, „Tugboats“ und „Siren Song“ sind Beispiele dafür.

Spenden an Ärzte ohne Grenzen

Nicht ganz so weit haben es andere singende Brüder: Die „Dawn Brothers“ stammen aus den Niederlanden. Bas van Holt, Levi Vis, Rowan de Vos und Rafael Schwiddessen geben dem Rock durch soulige Würze eine neue Seele. Ihre Nummer „Sweet Love“ packten die Männer aus Rotterdam kürzlich auch in ein stimmungsvolles Musikvideo. Im Zentrum Altenberg soll es nun die passenden Zugaben geben.

Tickets fürs Static Roots Festival

Konzert-Fans, die beim „Static Roots Festival“ in Oberhausen mit dabei sein wollen, können sich noch eine Eintrittskarte sichern. Die Festival-Tickets für zwei Tage kosten 53,80 Euro. Dafür gibt es dann die Auftritt von 13 Bands in heimeliger Atomsphäre rund um das Musik-Genre Americana.

Das Programm beginnt im Zentrum Altenberg am Freitag, 12. Juli, um 17 Uhr. Am Samstag, 13. Juli, geht es an der Hansastraße dann bereits ab 13 Uhr musikalisch zur Sache. Durch das Programm führt Jeff Robson aus dem kanadischen Winnipeg.

Mit The Wave Pictures (Vereinigtes Königreich), John Blek (Irland), Joana Serrat & The Great Canyoners (Spanien), John Murry (USA), Don Gallardo (USA), The Hanging Stars (Vereinigtes Königreich), Ags Connolly (Vereinigtes Königreich), Cordovas (USA), Orphan Colours (Vereinigtes Königreich), Joe Nolan (Kanada) und Luke Tuchscherer (Vereinigtes Königreich) fällt die Auswahl an den beiden Festivaltagen jedenfalls recht üppig aus.

„Static Ruhr Tour“ für die weit gereisten Musiker

Das Americana-Genre setzt sich übrigens aus Elementen der Folk-, Blues-, Rhythm’n’Blues sowie Countrymusik zusammen. Auch an einer guten Tradition möchten die Festivalmacher weiter festhalten. Ein Teil der Einnahmen wird an die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ gespendet. So kamen in den vergangenen drei Jahren immerhin rund 12.000 Euro an Spenden zusammen. Auch für die internationalen Bands lohnt sich die Reise nach Oberhausen. Zur „Static Ruhr Tour“ konnten die Gäste während des Festivals das Ruhrgebiet näher kennenlernen. Der Ausflug der „Brothers“ soll in diesem Jahr in den Duisburger Landschaftspark Nord führen.