Oberhausen. . Ein lang gehegter Oberhausener Wunsch scheint wahr zu werden: Gleich drei Investoren wollen ein Vier-Sterne-Hotel bauen. Zwei Pläne faszinieren.
Noch werkeln die wichtigsten Fachleute der Stadt im Hintergrund, noch wird das Projekt nur hinter den Kulissen im internen Kreis besprochen: Am Centro, zwischen dem Aquapark und dem Hafenbecken, soll auf dem relativ kleinen, aber wichtigen Rasen-Rechteck ein Luxushotel mit mindestens vier Sternen oder vier Sternen plus entstehen – und das bereits im Laufe des nächsten Jahres.
Gleich drei konkurrierende Investoren präsentierten kürzlich ihre teils tollkühnen architektonischen Ideen dem Aufsichtsrat der Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), der das Areal gehört.
Zimmer für Pop- und Model-Prominenz
Das Ziel ist nichts Geringeres, als dem hiesigen boomenden Touristen-Standort mit einigen neueren Billig- und Mittelklasse-Häusern ein seit Jahren diskutiertes Angebots-Defizit zu beseitigen: Ein Konferenz- und Service-Hotel mit exklusivem Anspruch, in dem sich auch Pop- und Model-Prominenz wohlfühlen kann. Bisher ziehen sich die umjubelten Stars in der Oberhausener Arena nach schweißtreibenden Konzerten an die Kö in Düsseldorf zurück. Das soll sich mit diesem Luxushotel ändern.
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Während der erste Investor ein zwar hochwertiges, aber gestalterisch gewöhnliches Projekt vorlegte, schlugen die Herzen der Aufsichtsratsmitglieder, aber auch der Oberhausener Touristikwerber bei den Projekten zwei und drei höher.
60 Meter hoher Turm mit 18 Stockwerken
Bei dem einen Projekt schwebt den Kreativgestaltern ein sage und schreibe 60 Meter hoher Turm mit 18 Stockwerken für Doppelzimmer, besondere Executive-Suiten mit eigenem Aufzug und Büfett sowie gesonderten Büro-Räumen in einzelnen Etagen vor.
Der Clou: Die Fassade soll kupfer-farbener, gewollt rostender Cortenstahl werden – in Reminiszenz an den einstigen Kohle- und Stahlstandort Oberhausen. Oben prunkt nach den ersten Skizzen eine „Skylounge“, in der man zu Cocktails wie Manhattan und „Sex on the Beach“ halb Oberhausen überblicken kann.
Restaurant für alle Besucher offen
Bei dem anderen Projekt schlagen die Investoren zwei Rundtürme, etwa 18 Meter hoch, die in verkleinerter Version an den Gasometer erinnern sollen und ineinander verschränkt sind, vor. Alle Konzepte sehen etwa 120 bis 150 Doppelzimmer und größere Räume vor. Ein Restaurant im Erdgeschoss soll wie die Hotelbar allen Besuchern offen stehen. Daneben sind Konferenz- und Tagungsräume geplant.
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OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt bestätigt auf Anfrage die Information der Redaktion, dass ein Luxushotel so nahe am Centro geplant ist. „Wir haben drei hochkarätige Investoren mit beeindruckenden Konzepten, bei denen natürlich noch der Feinschliff gemacht werden muss. Wir haben dadurch die Chance, künftig Besuchern eine neue faszinierende Hotelunterkunft in Oberhausen anbieten zu können.“
Hotel muss auf Pfähle gebaut werden
Oberbürgermeister Daniel Schranz äußert sich nur grundsätzlich: „Als Stadt haben wir weiter ein hohes Interesse an einem Hotel im Premium-Segment. Wenn es uns gelingt, ein städtebauliches Ausrufezeichen zu setzen, dann wäre das ein Gewinn.“
Die Investition für die Hotelbauherrn wird nicht gering ausfallen; sie wird auf eine zweistellige Millionensumme geschätzt: Durch den Wasserdruck von Marina und Rhein-Herne-Kanal muss das Hotel auf Pfählen errichtet werden.
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>>> Info: Investor könnte im Frühjahr 2020 bauen
- Schon bis zum Sommer soll nach Verhandlungen mit den Investoren und möglichen Hotelbetreibern geklärt sein, welches Konzept umgesetzt wird. Der Rat soll dazu einen entsprechenden Beschluss fällen. Notwendig ist ein verkürztes Einfach-Bebauungsplan-Verfahren, wenn man sich für die spektakuläreren Entwürfe entscheidet. Diese Änderung dauert etwa ein Dreivierteljahr – so dass der Investor im Frühjahr 2020 bauen könnte.
- Auf dem Areal zwischen Marina und Aquapark sollten ursprünglich mal reine Bürohäuser entstehen – sie sind als sogenannte gläserne Kranhäuser (entsprechend war ihre Form) konzipiert und auf Immobilienmessen vorgestellt worden. Doch kein Investor biss an.