Oberhausen. . Osterfeld bekommt einen neuen Gebäudekomplex mit Jugendzentrum, Schulaula und Bücherei. Auf die Vollendung muss der Stadtteil aber etwas warten.
Der neue Multifunktionskomplex an der Gesamtschule Osterfeld wird nach den Plänen des Kölner Büros Gernot Schulz Architektur gebaut. Der Entwurf erzielte beim Architektenwettbewerb 2018 den ersten, mit 35.000 Euro dotierten Preis und soll in den nächsten Jahren verwirklicht werden.
Die Pläne des Kölner Büros sehen drei Baukörper vor, die sich an die vorhandene Backsteinarchitektur der Gesamtschule anpassen und den Komplex bis zur Westfälischen Straße verlängern. Osterfeld erhält damit ein Projekt, das verschiedene Nutzungen verbindet und das öffentliche und schulische Leben im Stadtteil nachhaltig inspirieren soll.
Jugendzentrum, Bibliothek und Aula in Osterfeld
Jede der drei künftigen Nutzungen – Jugendzentrum, Bibliothek und Aula – erhält ein eigenes Gebäude: ein dreigeschossiger Kubus mit großer Freitreppe für die Bibliothek, ein eingeschossiges Jugendzentrum mit Innenhof und einen Verbindungsbau mit Mehrzweck-Aula.
Lange Zeit gingen Politik und Planer lediglich vom Neubau eines Jugendzentrums aus, das von den Falken betrieben wird. Mit der Neuplanung und dem Architektenwettbewerb 2018 spielt das ambitionierte Vorhaben mit einer Gesamtnutzfläche von 2300 Quadratmetern nun in einer höheren Liga – was sich auch auf die absehbaren Kosten auswirkt.
17,5 Millionen statt 1,4 Millionen Euro
Das Jugendzentrum sollte seinerzeit rund 1,4 Millionen Euro kosten, nun schlägt das deutlich erweiterte Vorhaben mit 17,5 Millionen Euro zu Buche. Das wirbelt das gesamte, zunächst vorgesehene Förder-Szenario für die Stadterneuerung in Osterfeld durcheinander, da der Gesamtkostenrahmen für das so genannte „Integrierte Handlungskonzept“ immer noch bei 26 Millionen Euro liegt. Unklar ist, ob und in welcher Weise andere Vorhaben deshalb abspecken müssen.
Vollendung nicht vor 2023
Die Stadt rechnet mit Zuschüssen in Höhe von 11,5 Millionen Euro, so dass ein Anteil von sechs Millionen Euro auf den Stadt-Etat entfallen wird. Vor dem Neubau kommt allerdings erst einmal der Rückbau, damit der nötige Platz da ist, um das Multifunktionszentrum passgenau an den Gesamtschulkomplex anzubinden.
„Wir freuen uns“, rief SPD-Sprecherin Silke Jacobs in die GSO-Aula, wo die Bezirksvertretung tagte. „Das wird eine richtige kleine Stadthalle für Osterfeld.“ Zu ungeduldig sollten die Osterfelder allerdings nicht sein. Die Verwaltung geht davon aus, dass Jugendzentrum, Aula und Bücherei nicht vor Ende 2023 bezogen werden kann.
>>> Info: Rückbau, Neubau, Umbau im Bestand
Für den Abriss bestehender Gesamtschulteile sind Kosten von 760.000 Euro veranschlagt; für den Neubau 15,6 Millionen und für den Umbau im Bestand rund 1,1 Millionen Euro.
Die Stadt weist darauf hin, dass die Kosten steigen können. Risiken seien die gute Baukonjunktur und durch das Vergaberecht bedingte Steigerungen.