Oberhausen. Wo es anfangs „nur“ ein Jugendzentrum geben sollte, entstehen nun auch Bibliothek und Mehrzweck-Aula. Ein Kölner Entwurf überzeugte die Jury.

Der Stadtteil Osterfeld erhält an der Gesamtschule ein neues Zentrum für Begegnung und Kommunikation. Das Projekt, das die Stadt Oberhausen gemeinsam mit der OGM plant, trägt einen sehr ausführlichen, offiziellen Namen: „Multifunktionskomplex der sozialen, stadtteilbezogenen Infrastruktur am Standort der Gesamtschule Osterfeld“.

Zunächst war ja mit Blick auf die Gesamtschule „nur“ von einem neuen Jugendzentrum die Rede, das die Falken betreiben werden. Jetzt gewinnt das Vorhaben größere Dimensionen: An der Ecke Westfälische/Heinestraße soll ein Gebäudetrakt entstehen, der neben besagtem neuen Jugendzentrum für Osterfeld auch „eine zukunftsfähig aufgestellte Stadtteilbibliothek und eine neue, zeitgemäße und für den Stadtteil als Veranstaltungsort geöffnete Mehrzweck-Aula beherbergen soll“, berichten Sandra Suhr und Ralf Bögeholz von der OGM-Pressestelle.

Ein Treffpunkt mitten im Ort

„Dieser Ort soll als Treffpunkt im Zentrum Osterfelds wahrgenommen werden und die unterschiedlichen Angebote der bestehenden Infrastruktur vernetzen“, wird Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) in der OGM-Pressemitteilung zitiert. Mit dem Siegerentwurf, der sich in einem hochkarätigen Feld durchgesetzt habe, könne Oberhausen „gestalterische Maßstäbe setzen und das Quartier deutlich aufwerten“, ergänzt die Stadtspitze.

Die OGM hatte dazu eigens einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben: Mitte September tagte das Preisgericht und prämierte unter dem Vorsitz des Stuttgarter Architekten Thorsten Kock den Entwurf der Kölner Büros „gernot schulz : architektur GmbH“ mit dem 1. Preis. OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff: „Die gute Qualität der eingereichten Wettbewerbsunterlagen hat eine Entscheidung nicht leicht gemacht.“

Ein dreigeschossiger Kubus

Insgesamt wurden neun Entwürfe im Zuge des Wettbewerbs eingereicht. Der als Sieger ausgewählte Entwurf erfülle „am besten die hohen Anforderungen an die gestellte Aufgabe“, heißt es. Nach den Plänen des erstplatzierten Entwurfs wird die prägnante Backsteinarchitektur des Gesamtschulgebäudes um drei homogene Baukörper ergänzt, die das Gebäude-Ensemble zur Westfälischen Straße hin verlängern. Jede der drei künftigen Nutzungen (Jugendzentrum, Bibliothek, Aula) erhält einen eigenen Baukörper: Ein dreigeschossiger Kubus mit großzügiger Freitreppe für die Bibliothek, ein eingeschossiges Jugendzentrum, das sich um einen Innenhof gruppiert, und einen Verbindungsbau mit Mehrzweck-Aula, der alle Gebäudeteile verbindet und über eine Rampen-Treppen-Kombination den Neubau und den Altbau barrierefrei erschließt, wie die OGM-Pressestelle erklärt.

Zur Jury gehörten externe Experten wie Professorin Diana Reichle (Fachhochschule Dortmund) oder Professor Oskar Spital-Frenking (Fachhochschule Trier). Zudem ergänzten Oberhausener Politiker und Fachleute das Gremium: OB Daniel Schranz (CDU), OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff, Dezernentin Sabine Lauxen, Daniela Krey von den Falken und Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD).

Der zweite Preis wurde nicht vergeben. Der dritte Preis ging an das Büro „Enning Architekt BDA Stadtplaner“, wie der Wettbewerbssieger ebenfalls in Köln beheimatet. Die Büros „Banz + Riecks“ aus Bochum und „Kuehn Malvezzi Associates“ aus Berlin erhielten jeweils eine Anerkennung.

>>> Endgültige Entscheidung soll im November fallen

Im November soll in Gesprächen mit den zwei Preisträgern endgültig entschieden werden, welcher der Entwürfe einem Förderantrag zugrunde gelegt werden soll. Das berichtet OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt.

Das Preisgericht empfahl die Realisierung des 1. Preises des Kölner Architekturbüros „gernot schulz : architektur GmbH“. Die Entwürfe des Wettbewerbs werden der Öffentlichkeit in diesem Oktober im Detail vorgestellt.