Oberhausen. . Am Theater Oberhausen wird hitzig über angeblich rassistische Vorfälle debattiert. Nun äußern sich Intendant, Verwaltungsdirektor und Dezernent.
Theater-Intendant Florian Fiedler stellt sich nach eigener Aussage „zu 100 Prozent“ hinter seine Mitarbeiter. Das erklärt Fiedler in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Verwaltungsdirektor Jürgen Hennemann und Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. Das Trio reagiert damit auf die aktuelle, teils heftig geführte Diskussion um angeblich rassistische Vorfälle am Theater.
Ausgelöst wurde die öffentliche Debatte durch ein taz-Interview des Künstler-Trios Technocandy, das eine sogenannte Anti-Rassismus-Klausel in ihrem Vertrag verankern will – und in der Weigerung der Theaterverwaltung einen Beweis für Rassismus am Theater sieht.
„Vorwürfe weisen wir entschieden zurück“
„Dass durch die augenblickliche Diskussion in den Medien der Eindruck entstanden ist, es gäbe rassistische Tendenzen am Theater Oberhausen, ist falsch“, schreibt Fiedler, der selbst noch vor wenigen Wochen in einem Interview mit dem Deutschlandfunk „strukturellen Rassismus“ beklagt hatte. „Diese Vorwürfe weisen wir entschieden zurück. Weder die Unterstützung noch die Ablehnung einer Anti-Rassismus-Klausel lassen diese Schlüsse zu.“ Es sei im Gegenteil ein Zeichen, dass auch hinter der Bühne gesellschaftsrelevante Themen diskutiert würden.“
Teile des Theater-Teams hatten sich nach dem taz-Interview vehement gegen die Vorwürfe gewehrt; als Rassisten abgestempelt zu werden, haben sie als tiefe Verletzung empfunden. Die Theater-Leitung kann dies nun offenbar nachempfinden: „Unglückliche Formulierungen der Theaterleitung, unterschiedliche Interpretationen und daraus entstandene Verletzungen werden wir mit allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern direkt besprechen“, heißt es in der Erklärung von Fiedler, Hennemann und Tsalastras. „Auch teilweise unterschiedliche Sichtweisen zu organisatorischen oder strukturellen Fragen in der Theaterleitung klären wir intern in einem strukturierten Prozess.“
Theater als Ort des respektvollen Miteinanders
Darüber hinaus betonen alle drei, dass das Theater eine der Kultureinrichtungen in Oberhausen ist, die sich in besonderem Maße einem offenen und respektvollem Miteinander verpflichtet fühlt. „Wir sind als Ganzes gegen Rassismus, Diskriminierung und rechtsradikale Tendenzen in unserer Gesellschaft. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden verstehen wir die Arbeit des Theaters als interkulturellen Beitrag für das Zusammenleben in unserer Stadt, bereichert durch die Unterschiedlichkeit der Herkunft und Geschichte aller.“