Oberhausen. . 780 Personen sind in vergangenen Jahr bei Unfällen verletzt worden, drei tödlich. Kinder verunglückten seltener, Senioren und Radfahrer häufiger

In Oberhausen gab es im vergangenen Jahr zwar weniger Verkehrsunfälle, allerdings wurden dabei mehr Personen verletzt. Bei 8151 Unfällen (2017: 8191, -0,49 Prozent) sind 780 Personen (2017: 747, +4,42 Prozent) verunglückt. „Dabei muss man bedenken, dass die Zahl der zugelassenen Autos gestiegen ist“, sagte Direktionsleiterin Julitta Gotzner bei der Vorstellung des jährlichen Verkehrsberichts. Wegen des Centros und der König-Pilsener-Arena seien auch viele auswärtige Fahrer in Oberhausen unterwegs.

Polizeipräsident Ingolf Möhring wies darauf hin, dass sich der Leitsatz „Sicher Leben in Oberhausen“ nicht nur auf Straftaten beziehe. „Man kann auch Opfer eines Verkehrsunfalls werden.“

Fahrrad vor dem Start überprüfen

Um das zu verhindern arbeitet die Polizei mit vielen Partnern zusammen, um besonders Kinder fit für den Straßenverkehr zu machen – mit Erfolg. Denn die Zahl der verunglückten Kinder unter 15 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent gesunken. 67 Kinder wurden 2018 bei Verkehrsunfällen in Oberhausen verletzt, 18 weniger als ein Jahr zuvor. „Natürlich ist jedes Kind eines zu viel“, sagte Julitta Gotzner.

Gestiegen ist hingegen die Zahl der verunglückten Senioren. Dazu zählt die Polizei alle, die über 65 Jahre alt sind. 117 Senioren wurden 2018 bei Verkehrsunfällen verletzt, ein Anstieg von fast 30 Prozent. Noch deutlicher ist die Zahl der verunglückten Radfahrer ab 65 Jahren gestiegen, nämlich um rund 58 Prozent auf 30 verletzte Personen.

Ein Grund dafür ist, dass immer mehr ältere Menschen noch mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs sind. Pedelecs und E-Bikes werden immer günstiger und so für mehr Menschen erschwinglich. „So kommt es, dass ein älterer Verkehrsteilnehmer, der vielleicht jahrelang mit dem Fahrrad nicht mehr schneller als 20 km/h gefahren ist, plötzlich wieder über 25 km/h fahren kann“, sagte Ingolf Möhring.

Julitta Gotzner empfiehlt Senioren Fahrtraining

Auch insgesamt ist die Zahl der verunglückten Radfahrer gestiegen, 146 Radler wurden verletzt. „Viele Unfälle hätten sicher verhindert werden können, wenn man das Rad vor dem Gebrauch überprüft hätte oder etwas langsamer in die Fahrradsaison eingestiegen wäre“, glaubt Julitta Gotzner.

Sie empfiehlt vor allem Senioren, die sich ein Pedelec kaufen, ein Fahrtraining. Für eine generelle Helmpflicht wollte sie sich aber nicht aussprechen. Stattdessen hofft sie, dass es irgendwann so selbstverständlich wird, einen Fahrradhelm aufzusetzen, wie es nun ist, sich im Auto anzuschnallen.

>>> NRW-weit verunglücken mehr Radfahrer

NRW-weit ist die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr gestiegen. Die Polizei nahm insgesamt 660.629 Unfälle auf. 490 Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen zu Tode gekommen.

Auch landesweit sind mehr Menschen mit Fahrrädern und Pedelecs verunglückt, nämlich 16.725 (+11,4 Prozent). 55 Radfahrer und 20 E-Bikefahrer wurden dabei getötet.

Der gesamte „Verkehrsbericht Oberhausen 2018“ kann auf oberhausen.polizei.nrw eingesehen und heruntergeladen werden.