Oberhausen. . Sechs Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe nehmen dankbar ihre Schecks entgegen. Auch an zwei behinderte Jungen hat der Verein gedacht.

Als Wolfgang Heitzer und seine Vorstandskollegen vom Verein „Oberhausen hilft“ in der Weihnachtsausgabe der WAZ die Geschichte von Robin und Ben gelesen haben, „da war sofort klar, dass wir helfen wollen“, sagt der Geschäftsführer. Die Eltern der beiden behinderten Jungen hatten sich an die Öffentlichkeit gewandt, weil sie neue Autos brauchen – behindertengerecht natürlich. Und das kostet viel Geld.

Aber nicht nur die beiden Familien, sondern auch sechs Oberhausener Einrichtungen, die in der Jugend- und Familienhilfe tätig sind, können sich jetzt über eine Spende des Vereins freuen. Vertreter von Mittendrin, terre des hommes, der Kurbel, vom Ambulanten Kinderhospiz Möwennest, Intego und vom Kinderschutzbund nahmen im Technischen Rathaus glücklich und dankbar ihre Schecks entgegen. Insgesamt 7000 Euro hat Oberhausen hilft verteilt.

Für Kinder, Jugendliche und Familien

In der Satzung des Vereins ist festgehalten, dass Spenden Kindern, Jugendlichen und Familien zu Gute kommen müssen, erklärt Wolfgang Heitzer. „Das ist die einzige Voraussetzung.“ Aber was machen die Organisationen und ihre vielen Ehrenamtlichen eigentlich genau? „Wir wollen diese Gelegenheit hier nutzen, um uns kurz vorzustellen“, schlug Andre auf der Heiden von Oberhausen hilft vor. Beratungen, Spielgruppen, Integrationskurse: Die Bandbreite der Angebote für Familien in der Stadt ist riesig.

Dem neuen Auto ein Stück näher: Torsten Scholze (li.), Mauela Leuwer und Ben freuen sich über den Scheck.
Dem neuen Auto ein Stück näher: Torsten Scholze (li.), Mauela Leuwer und Ben freuen sich über den Scheck. © Simon Kieser

Damit die Hilfe bei möglichst vielen ankommt, organisiert Oberhausen hilft regelmäßig Aktionen, bei denen Spenden gesammelt werden. „Im letzten Jahr haben wir ein Charity-Konzert mit der Sängerin Noa veranstaltet. Sie ist umsonst für uns aufgetreten“, erklärt Wolfgang Heitzer. „Und das Ebertbad war voll besetzt.“ Ein Oberhausener hätte zu seinem 60. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden gebeten. „So kamen 600 Euro zusammen.“

Aber wie entscheidet der Verein, wer eine Spende bekommt? „Wenn ein Hilferuf kommt, dann sprechen wir potenzielle Spender an“, erklärt Heitzer. Es gehe bei der Arbeit ganz viel um Kontakte. „Und in dieser Beziehung ist Oberhausen eben doch ein Dorf.“

Familien von Robin und Ben kommen ihrem Ziel näher

Auch die Familien von Robin und Ben kommen ihrem Ziel – den beiden behindertengerechten Autos – immer näher. „Ich glaube, mit dieser Spende können wir es schaffen“, freut sich Bianca Sabo, die Mutter des 14-jährigen Robin. Er hat eine seltene Stoffwechselerkrankung, kann nicht laufen und sprechen, ist fast blind. Mit einem neuen Auto könnte die Familie endlich wieder Ausflüge in den Zoo machen, aber auch die Fahrten zum Arzt und zur Schule würden wieder leichter.

Auch Torsten Scholze und Manuela Leuwer sind ihrem Ziel durch viele Spenden ein Stück näher gekommen. Der fünfjährige Ben ist komplett gelähmt und muss liegend transportiert werden. „Der alte Wagen wird zu eng und wir sind damit auch schon auf der Autobahn liegen geblieben“, erzählt der Vater. Er wolle mit der Behinderung seines Sohnes nicht hausieren gehen. „Aber man muss rausgehen, um Hilfe zu bekommen.“