oberhausen. . Brückenschlagprojekt nimmt Tunnel an der Alleestraße als Paradebeispiel maroder Infrastruktur ins Visier: bröckelnder Beton, Schmierereien, Müll.
500 Meter vom Altmarkt entfernt zeigt sich, wie dringend nötig das 2018 gestartete „Brückenschlag“-Programm für Oberhausen ist. Hier gibt es einen kleinen Tunnel als direkten Durchgang von der Allee- zur Erftstraße: bröckelnder Beton, Schmierereien, wilder Abfall überall. Wer sich hier ein paar Minuten aufhält, kann kaum glauben, dass eine Großstadt im Revier sich im unmittelbaren Umfeld ihres Stadtzentrums im Jahr 2019 so präsentiert.
Das Brückenschlag-Programm hat das Problem an dieser Stelle erkannt: Es nennt nicht nur die großen, stockdunklen Bahnunterführungen an der Concordiastraße und an der Buschhausener Straße / Ebertstraße als dringend verbesserungswürdige Punkte, sondern eben auch den Fußgänger-Minitunnel an der Alleestraße in Richtung Erftstraße.
Wilder Müll, verdreckter Durchgang
Wörtlich heißt es im integrierten Handlungskonzept zum Brückenschlag: „Insbesondere der Durchgang zum Fußweg in Richtung Erftstraße stellt einen Angstraum dar.“ Nach einer grundlegenden Sanierung an diesem Punkte soll auf der Grundlage der Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs eine Neugestaltung der Unterführung erfolgen. Neu gestaltet werde müsse dann auch der weitere Verlauf des unbefestigten Fußweges in Richtung Erftstraße.
Eine Besichtigung vor Ort zeigt, wie notwendig das ist: Der wilde Müll stapelt sich hier beinahe bis auf den Fußweg, und für eine Fußgängerin oder einen Fußgänger dürfte das Passieren dieser Stelle zu abendlicher oder nächtlicher Stunde eine echte Mutprobe sein. Die Brückenschlag-Planer meinen: „Hier können beispielsweise über eine künstlerische Lichtgestaltung und farbliche Neugestaltung das Erscheinungsbild verbessert und gleichzeitig das Sicherheitsgefühl der Passanten erhöht werden.“
Lichtquellen, künstlerisch installiert
Ähnliches gilt für weitere Fußgänger-Bereiche in Stadtmitte und am Schnittpunkt von Alt-Oberhausen und Lirich. Der Westausgang des Hauptbahnhofs, zuletzt in den 1990er Jahren neu gestaltet, ist ebenso sanierungsbedürftig wie die Passage am Europahaus zwischen Elsässer Straße und Langemarkstraße. Die Brückenschlag-Planer meinen: „Diese Passage stellt eine wichtige fußläufige Querverbindung der Einkaufsstraßen Elsässer Straße und Langemarkstraße dar. Der Durchgang ist sehr unattraktiv gestaltet.“ In den Abendstunden sei dieser Bereich – genau wie der besagte Tunnel an der Alleestraße – ein echter Angstraum. Vor allem eine bessere Beleuchtung sei hier nötig.
Am Westausgang des Hauptbahnhofs soll es unterdessen künftig sogar eine künstlerische Lichtinstallation geben, die Besucher direkt zum Haupteingang des Museums Zinkfabrik Altenberg leitet.
>>>> Stadtentwicklung auf 220 Seiten
Auf rund 220 Seiten fasst das Integrierte Handlungskonzept „Brückenschlag“ zentrale Themen und Punkte der künftigen Stadtentwicklung im Projektgebiet zusammen. Federführend hierbei ist das in Dortmund ansässige Büro „Steg“ (Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW mbH).