In den 55.000 Quadratmeter großen früheren Industriehallen am Centro sollen Forscher Fitnesskonzepte entwickeln, die auch Sportmuffel anziehen.

Ralph Scholz, einst Manager der expandierenden Erfolgs-Fitnessmesse Fibo, hat als Geschäftsführer des McFit-Leuchtturms „The Mirai“ nahe dem Oberhausener Einkaufszentrum Centro schon bemerkt, dass er noch kräftig die Werbetrommel für den geplanten weltweit größten Fitness-Freizeitpark rühren muss. Zu wenige Oberhausener, erst recht viel zu wenige Menschen in Nordrhein-Westfalen, kennen die noch in der Konzeptphase steckende Zukunftsvision für die umgebauten Industriehallen hinter dem Küchenstudio an der Essener Straße.

„Wir sind viel mehr als eine Mucki-Bude ohne Eintritt“, musste neulich beim 9. Oberhausener Wirtschaftsforum der „The Mirai“-Geschäftsführer im Forschungszentrum Umsicht über hundert eigentlich kundigen Menschen versichern. „The Mirai ist die Zukunft von Gesundheit, Fitness und Bewegung.“

Die Fitnessbranche boomt zwar – allein bei McFit trainieren europaweit 1,7 Millionen Mitglieder –, doch nun will McFit-Gründer Rainer Schaller die Branche mit den künftig in „The Mirai“ entwickelten Sportinnovationen auf eine neue lukrative Ebene mit stark vergrößerten Geschäftsfeldern hieven.

Gesundheitsorientierte Fitness soll alle Gruppierungen durchdringen – von jung bis alt, von gebrechlich bis durchtrainiert, von Büromensch bis zur Verkäuferin. „88 Prozent sind eben bisher nicht Mitglied eines Fitnessstudios. Man erzieht den Menschen durch bequeme digitale Technologien aber ab, sich im Alltag zu bewegen. Dabei ist Bewegung für den Menschen überlebenswichtig. Das Sitzen ist das neue Rauchen“, ruft Scholz von der kleinen Bühne in den Umsicht-Saal.

Auf 55.000 Quadratmetern soll in Oberhausen das „Silicon Valley der Fitness“ entstehen: Eingebaut in den Hallen werden ein Kongresszentrum, ein Zentrum für Forschung, Gastronomie, Sporthallen der Zukunft für Kinder, Studios für Filmproduktion, um einen 24-Stunden-Fitness-Kanal zu betreiben – und vor allem ein Messebereich für die modernsten Fitnessgeräte, die man kostenlos ausprobieren können soll.

Nur ein Vorurteil

Das Vorurteil, McFit schaue doch nur auf junge schöne Menschen, will Scholz abbauen – und greift deshalb zu einem Beispiel aus Altenheimen. „Wenn wir es hier schaffen, durch gezieltes Training pflegebedürftige alte Menschen wieder mehr Bewegungsmöglichkeiten zu geben, dann leben sie selbstbestimmter und die Gesellschaft kann Kosten sparen.“ Dafür müsse man jedoch neue Geräte entwickeln, die auf den schmalen Heimfluren Platz finden.

In den Fitnesshallen „The Mirai“ will man auch erforschen, wie man Menschen über „Mobile Dienste“ in Bewegung bringt – genau dort, wo sie gerade sind, so einfach wie möglich.

Bauzeit nur ein Jahr

Im dritten Quartal 2019 will die McFit-Gruppe mit dem Umbau der einstigen Industriehallen im Straßeneck Konrad-Adenauer-Allee/Essener Straße beginnen. Die Bauzeit soll nach Angaben von Geschäftsführer Ralf Scholz nur ein Jahr betragen.

„Unser Konzept ist revolutionär, wir schaffen hier eine einzigartige Fitness-Erlebniswelt ohne monatlichen Mitgliedsbeitrag“, sagt Scholz. Die Eröffnung ist für das Jahr 2021 geplant. Noch ist „The Mirai“ aber mit Hilfe vieler Gutachten in der Konzeptionsphase.