Oberhausen. . Der alte Wohnbestand ist ein wahrer Energiefresser. Um CO2-Emissionen zu senken, wollen Handwerker Sanierungsmuffeln nun auf die Füße treten.

Der alte Wohnbestand und der schlechte bauliche Zustand vieler Gebäude in Oberhausen belasten zunehmend die Umwelt. Schlecht gedämmte Häuser sind wahre Energiefresser und sorgen damit für einen erhöhten Ausstoß schädlicher CO2-Emissionen. Das zu ändern machen sich nun auch die Handwerker zum Ziel. Sie kooperieren mit der Stadt und versprechen, Hausbesitzer künftig deutlicher als bislang auf Möglichkeiten der energetischen Sanierung hinzuweisen.

Hausbesitzer in der Pflicht

Sei es der Schornsteinfeger, der Hausbesitzern zu einer neuen Gastherme rät, der Maler, der neben dem Fassadenanstrich auch gleich die Dämmung unter die Lupe nimmt oder der Sanitär-Fachmann, der für den Austausch veralteter Umlaufpumpen wirbt: Oberhausen habe durch den nun unterzeichneten „Masterplan Klimaschutz“ mit der Kreishandwerkerschaft die Chance, „an diejenigen heranzukommen, die Klimaschutz vor Ort gestalten können“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz.

Hausbesitzer sollen also deutlich in die Pflicht genommen werden, sanierungsbedürftige Gebäude in Stand zu setzen. Doch was ist mit der Stadt? Auch die kommunalen Immobilien sind nicht alle in gutem Zustand. Welche konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz plant die Verwaltung? Den Bau zweier neuer Photovoltaik-Anlagen etwa, erklärt Markus Werntgen-Orman, Leiter des Umwelt-Bereiches der Stadt. Eine Anlage soll auf dem Dach der Feuerwache installiert werden, eine weitere auf der Immobilie an der Essener Straße gegenüber dem Peter-Behrens-Bau, in die wie berichtet der Sozialbereich der Stadt einziehen soll.

Zudem steht die Sanierung aller sieben Lehrschwimmbecken in Oberhausener Grundschulen an. Geplant sind eine neue Dämmung, eine bessere Lüftungstechnik und eine effizientere Anlage für die Erwärmung des Wassers. Acht Millionen Euro kosten diese Maßnahmen, 90 Prozent kommen aus einem EU-Fonds für regionale Entwicklung (Efre).

Schloss hat große Probleme

Große Probleme mit einer veralteten Heizungs- und Lüftungstechnik hat auch das Oberhausener Schloss. Hier plant die Stadt den Bau eines modernen Blockheiz-Kraftwerkes. Allerdings arbeitet die Stadt hier noch an der Umsetzung, die wohl erst im Jahr 2020 vollzogen sein wird.

Von der Notwendigkeit, deutlich mehr für den Klimaschutz zu unternehmen, ist Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff überzeugt. „Und das nicht nur vor dem Hintergrund der drohenden Fahrverbote für Dieselautos, die den Handwerkern dieser Stadt extrem schaden würden.“ Er und seine Kollegen lebten ja schließlich auch in Oberhausen „und wir wollen saubere Luft so sehr wie jeder andere auch. Also tun wir etwas dafür.“