Oberhausen. . Oberbürgermeister Schranz zieht nach dem zweitägigen Messe-Besuch in München eine gute Bilanz. Das Interesse von Investoren ist erstaunlich groß.

Nach seinem zweitägigen Besuch auf der größten europäischen Fachmesse für Immobilien, der Expo Real 2018 in München, zieht Oberbürgermeister Daniel Schranz eine gute Bilanz seiner über 30 Gespräche mit Investoren.

Zwar konnte die Stadt keine konkreten Verträge mit neuen Investoren unterzeichnen, doch der Blick auf Oberhausen hat sich nach Beobachtung von Schranz und Strategiedezernent Ralf Güldenzopf gewandelt. „Es gibt derzeit viel Geld im Markt und man investiert gerne in Immobilien, weil die mehr Rendite versprechen als andere Anlagen. Das Ruhrgebiet, aber vor allem auch unsere Stadt, wird nun aufmerksamer betrachtet. Denn wir sind mit unseren Projekten wie Edeka-Logistikzentrum, Sero-Gewerbehallen auf dem Waldteichgelände und dem Fitness-Pilotprojekt Mirai in der Fachöffentlichkeit präsent.“

Investoren sind aber nach Darstellung der Messe-Teilnehmer aus Oberhausen auch auf der Suche nach Standorten für neue Hotels – trotz der derzeit hier laufenden Hotelneubauten locken die über 22 Millionen jährlichen Besucher der Neuen Mitte Hotelinvestoren an. „Wir sehen noch eine Lücke bei Luxus-Hotels und Familienhotels“, weist Schranz die Richtung.

Acht Minuten für die Vorteile der Stadt

Seit einiger Zeit ist die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (BMR – Business Metropole Ruhr) mit einem interessanten Gesprächsformat auf der Messe unterwegs – Speed-Dating für Investoren mit den Revier-Oberbürgermeistern. Achteinhalb Minuten hat jedes Stadtoberhaupt Zeit, die Vorteile seiner Kommune herauszustellen.

Dabei zeigte sich, dass die Inhaber großer Taschen voller Geld nun mit dem Kauf von Mehrfamilienhäusern in mittelgroßen Städten wie Oberhauen liebäugeln – die großen Städte sind zu teuer. „Sie wollen alte Wohnhäuser im Bestand aufmöbeln und vermieten“, erzählt Schranz. Die nicht ganz leichte Aufgabe der Stadt sei es nun, verkaufswillige Eigentümer von unmodernen Wohnimmobilien in der Innenstadt mit den Investoren zusammenzubringen.

Dass sich Oberhausen als gute Anlage-Adresse bei Kennern herumspricht, sieht man an dem Berliner Investor Albert Kopitzki, der das alte Kaufhof-Gebäude zum Hotel umwandeln will. Ein weiterer Berliner Immobilienexperte hat daraufhin drei Wohngebäude in der Innenstadt gekauft – für den Bau altengerechter Wohnungen.