oberhausen. . Im McFit-Fitnesstempel „The Mirai“ sollen Kunden nicht nur kostenlos trainieren können. Geplant sind auch ein Filmstudio und ein Kongresszentrum.
Der weltgrößte Fitness-Tempel, „The Mirai“, soll im Jahr 2020 seinen Probebetrieb aufnehmen. Bei einer kalkulierten Bauzeit von etwas mehr als einem Jahr muss der Umbau der alten Thyssen-Hallen in der Neuen Mitte folglich im nächsten Jahr beginnen. Das erklärte Geschäftsführer Ralph Scholz bei einem Ortstermin, um den die hiesige CDU gebeten hatte. Deren Mitglieder machten sich ein Bild von den beeindruckenden Hallen – und erfuhren weitere Details zu dem geplanten Millionenprojekt.
So soll es neben dem zweigeschossigen, rund 35 .000 Quadratmeter großen Fitnessbereich, in dem Mitglieder kostenlos trainieren können, weitere Einrichtungen geben wie ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum, ein Filmstudio für ein „Digital Gym“ im Internet sowie ein Kongresszentrum mit Seminar- und Schulungsräumen. Geplant ist mindestens eine große Krankenstation für Sportler, die sich während des Trainings verletzen. In einem eigenen Bereich für Schulsport soll es zugeschnittene Angebote für Kinder und Jugendliche geben – die Kunden von morgen. Als weitere Zielgruppe nehmen die Mirai-Macher Senioren ins Blickfeld.
Zusammenarbeit mit dem Centro
Zudem soll sich „The Mirai“ als Ausbildungsstandort etablieren, sogar mit der Möglichkeit zur Promotion. Allerdings nicht als eigenes Ausbildungs-Institut, dies kann der Fitness-Tempel vor Ort nicht alleine stemmen. Kooperationspartner wie das Düsseldorfer Studieninstitut IST sind bereits im Boot, Gespräche mit der Sporthochschule Köln laufen.
Die Christdemokraten waren von den Plänen, vor allem aber auch von den Dimensionen der riesigen Werkshallen angetan. Doch das Vorhaben, hinter dem McFit-Gründer Rainer Schaller steckt, sorgt andernorts auch für Kritik. Anwohner und Centro-Manager Marcus Remark machten sich zuletzt Sorgen um die zusätzliche Verkehrsbelastung durch „The Mirai“. Immerhin rund 5000 Menschen soll die Anlage zeitgleich fassen können. Ralph Scholz rechnet vorsichtig mit einer durchschnittlichen Auslastung von rund 30 Prozent. Bereits vor rund einem Jahr hatte Remark zudem bezweifelt, das Centro könne durch das Mirai Kunden gewinnen.
Kundendaten: legal und vor allem freiwillig
Während die Ergebnisse einer beauftragten Verkehrsstudie noch nicht vorliegen, habe sich Scholz aber bereits mit Marcus Remark getroffen. „Nach wie vor ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit da.“ Geplant seien Veranstaltungen, von denen beide profitieren.
Immer wieder laut wird auch der Vorwurf, „The Mirai“ wolle Kundendaten abgreifen, um Geld zu machen. Selbstverständlich würden im Mirai Daten erhoben, sagt Ralph Scholz, aber legal, freiwillig und in enger Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten. Neben den rechtlich vorgeschriebenen Daten, die den Einlass in die Fitnesshalle regeln, können Kunden Weiteres von sich preisgeben, müssen aber – wie auch in anderen Bereichen üblich – explizit zustimmen. Daten für die Forschung erhebt der Betreiber nach jetzigem Planungsstand nicht selbst, sondern tritt als „Vermittler“ auf und bringt Kunde und Forschung für Projekte zusammen.