Oberhausen. . Zum dritten und vierten Mal seit Jahresanfang ist in Oberhausen ein Messer bei Streitigkeiten eingesetzt worden. Ein Verdächtiger wieder frei.

Nach der Attacke auf einen Zechkumpan in der vergangenen Woche hat ein Richter einen 55-jährigen Oberhausener am Wochenende in Untersuchungshaft geschickt. Der Mann steht im Verdacht, einem 42-Jährigen polnischen Staatsbürger bei einer Auseinandersetzung in einem Mehrfamilienhaus an der Von-Ossietzky-Straße mit einem Messer lebensgefährliche Verletzungen im Bauchraum zugefügt zu haben. Der Tatverdächtige war bereits am Mittwochabend kurz nach dem Vorfall festgenommen worden. Ein erster Antrag auf Erlass eines Haftbefehls war allerdings am Donnerstag noch gescheitert. Im Laufe des Freitags konnte dann das 42-jährige Opfer im Krankenhaus befragt werden. Durch seine Aussage hätten sich neue Verdachtsmomente ergeben, sagte ein Sprecher der Oberhausener Polizei. Das Opfer sei inzwischen außer Lebensgefahr, hieß es.

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Wieder auf freiem Fuß ist dagegen ein 17-Jähriger, der einen Tag nach einem gewalttätigen Streit vor einem Internet-Café an der Marktstraße in der Bottroper Innenstadt festgenommen worden war. Er soll einen 23-jährigen syrischen Landsmann am vergangenen Dienstag ebenfalls lebensgefährlich verletzt haben. Ein Richter lehnte den Erlass eines Haftbefehls ab. Opfer und mutmaßlicher Täter kannten sich offenbar nicht. Gegen den 17-Jährigen wird indes weiter ermittelt.

Zwei Gruppen geraten mit Messern und Gürteln aneinander

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass auch bei dieser Auseinandersetzung ein Messer eingesetzt worden ist. Damit ist es bereits der vierte Vorfall dieser Art seit Jahresbeginn auf Oberhausener Stadtgebiet. Im Februar hatte ein bis heute unbekannter Täter einem 23-jährigen Duisburger vor einem Imbiss auf der Marktstraße mehrere Messerstiche versetzt. Im Januar waren an einem Samstagabend vor dem Hauptbahnhof zwei Gruppen mit Gürteln und Messern aneinander geraten. Auch dabei gab es einen schwer und einen lebensgefährlich Verletzten. Zwei Verdächtige sitzen weiter in Untersuchungshaft.

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In der vergangenen Woche hatte sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dafür ausgesprochen, „Angriffe mit Stichwaffen“ gesondert in der Kriminalstatistik auszuweisen. So könnte sich spätestens Anfang des kommenden Jahres zeigen, ob der Einsatz von Messern bei Auseinandersetzungen und damit einhergehenden schweren bis schwersten Verletzungen bei den Opfern nur gefühlt oder auch tatsächlich zugenommen hat.