Oberhausen. Die Energiewende macht den traditionellen Kohleverstromer Steag stark zu schaffen. Doch Oberhausen hängt weiter an dem Energieproduzenten.
Oberhausen denkt im Gegensatz zu anderen Kommunen erst einmal nicht daran, den Anteil von sechs Prozent an dem Kohleverstromer Steag zu verkaufen. „Das war damals ein strategischer Kauf für unsere Kommune und diese Entscheidung halte ich weiterhin für richtig“, sagte Hartmut Gieske, Vorstandschef der Energieversorgung Oberhausen (EVO), die die Anteile hält. Letztendlich entscheide darüber aber die Politik in Oberhausen. Hier gibt es bisher noch keine Vorstöße, die unter der Energiewende leidende Steag wieder loszuwerden.
Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU): „Bisher liegen noch keine Vorlagen von der Steag auf den Tisch. Wir müssen dann einen strategischen Diskussionsprozess führen.“ Dabei wollen sich alle OB der betroffenen Städte eng absprechen.
Das Auslandsgeschäft wirft hohe Gewinne ab
Gieske verteidigte das Ziel der Steag, frisches Kapital von den Anteilseignern, insgesamt sechs Revier-Kommunen, einzusammeln. „Mit einem höheren Eigenkapital der Steag erhalten wir günstigere Zinssätze für die damals für den Kauf aufgenommenen und nun zu verlängernden Kredite. Außerdem benötigt die Steag frisches Geld, um die Investitionen in erneuerbare Energien voranzutreiben.“ Ungeklärt ist bisher allerdings, ob Oberhausen tatsächlich eine Kapitalerhöhung mitmachen würde. Falls nicht, würde der Anteil der Stadt an der Steag sinken.
Die Steag ist stark abhängig von der Stromerzeugung durch Kohle. Das Auslandsgeschäft wirft zwar hohe Gewinne ab, die inländischen Kohlemeiler aber kosten Geld. Deshalb baut die Steag bis 2021 bis zu 1000 Jobs ab – von derzeit 6100.