Oberhausen. Viele Jahre dümpelte das riesige Kaufhof-Gebäude in der Oberhausener Innenstadt vor sich hin. Jetzt investiert ein Berliner Investor viel Geld.

Der ehemalige Kaufhof in der Innenstadt wird für 15 Millionen Euro zu einem Drei-Sterne-plus-Hotel mit 200 Zimmern umgebaut. Ende 2019 soll das Projekt des Berliner Immobilieninvestors Albert Kopitzki an der Marktstraße fertig sein. Im Erdgeschoss bleiben der Netto-Supermarkt, der Haushaltswaren-Discounter Kodi, das Nagelstudio und der Imbiss „Der Frittenspezialist“ bestehen.

Die aus zwei Gebäuden bestehende Immobilie zwischen Helmholtz- und Markstraße wird mit Hilfe einer erdigen Terrakotta-Vorhangfassade optisch zu einem Haus verwandelt. An den Ecken entstehen markante Glasdreiecke in Optik der heutigen Glasfassade des aus den 70er Jahren stammenden Stahlgerüst-Gebäudes. Im Untergeschoss wird ein neuer Einzelhandelsladen auf 2000 Quadratmetern einziehen. Auf dem Dach des Gebäudes entstehen ein Dutzend Mietwohnungen mit einer Größe von 70 Quadratmetern.

Oberbürgermeister Daniel Schranz (links) und der Berliner Immobilien-Investor Albert Kopitzki verkünden den Umbau des Kaufhof-Gebäudes.
Oberbürgermeister Daniel Schranz (links) und der Berliner Immobilien-Investor Albert Kopitzki verkünden den Umbau des Kaufhof-Gebäudes. © Gerd Wallhorn

Oberbürgermeister Daniel Schranz stellte zusammen mit Kopitzki im Rathaus diese konkreten Zukunftspläne für „die Oberhausener Schlüsselimmobilie in der Innenstadt“ recht begeistert vor: „Das ist ein privatwirtschatlicher Vertrauensbeweis für die Zukunft des Standorts Innenstadt.“

Nach eigenen Angaben ist Albert Kopitzki seit über 30 Jahren im Immobiliengeschäft tätig, investierte bisher nur in Berlin, in dem er Wohnblöcke in Eigentumswohnungen umgestaltet oder Hotels in Mietwohnungen umbaut. Doch: „Berlin ist sehr teuer geworden, deshalb schauen wir uns bundesweit nach geeigneten Immobilien um. Das Objekt hier an der Marktstraße hat mir gleich gefallen.“ Im Sommer 2017 erwarb Kopitzki den Kaufhof, spielte Ideen für dessen neue Nutzung durch – und schon ein halbes Jahr später liegen die Pläne auf dem Tisch.

Hotelmarkt nicht gesättigt

Trotz des Baus zweier Hotels am Centro zeigt sich Kopitzki zuversichtlich: „Der Hotelmarkt ist hier noch nicht gesättigt. Wir sind eher eine Konkurrenz für die anderen: Ein Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes und in der Fußgängerzone ist ein Wettbewerbsvorteil.“

Der Eingang des neuen Hotels der Plaza-Group von der Paul-Reusch-Straße aus gesehen. 
Der Eingang des neuen Hotels der Plaza-Group von der Paul-Reusch-Straße aus gesehen. 

Betreiben soll das Hotel die Heilbronner „Plaza Hotelgroup“, die 32 Hotels vor allem in Deutschland führt. Die Vorgaben für Qualität und Größe für 196 Doppelzimmer können Bauplaner Gero Leuttner und Hotel-Architekt Friedrich-W. Groefke im Kaufhof umsetzen: Die Zimmer befinden sich im ersten bis dritten Stock, die alle Tageslicht durch einen neuen Lichthof in der Gebäudemitte erhalten.

Eine Lobby mit großzügigem Eingang empfängt den Gast von der Paul-Reusch-Straße, mit Aufzügen fährt man auf die Hotelflure. Die Anlieferung von Waren und die Zufahrt von Bustouristen erfolgt von der Helmholtzstraße neben der Einfahrt zum Parkhaus. Hier stehen für die Hotelgäste 100 der derzeit 250 Parkplätze bereit.