Oberhausen. . Die SPD-Ratsfraktion hat einen 27-Punkte-Plan zur Stadtentwicklung vorgelegt: Die Stadt soll Geld in die Hand nehmen, um Signale zu setzen.
- Auf ihrer Klausurtagung in Bad Neuenahr beschäftigte sich die SPD mit langwierigen Problemen
- Die Ratsfraktion schlägt vor, die Innenstadt mit städtischem Geld weiter aufzumöbeln
- Ein neues Gebäude mit hochwertigen Wohnungen könnte Tor zur Fußgängerzone bilden
Wird der alte Kaufhof-Betonklotz samt enger Parkgarage abgerissen und durch einen Licht durchfluteten ansehnlichen Neubau mit Ladenzeile und qualitativ hochwertigen Wohnungen ersetzt? Im beschaulichen rheinland-pfälzischen Kurort Bad Neuenahr nahe des frisch gestrichenen neobarocken Jahrhundertwende-Kurhauses hat die Oberhausener SPD-Ratsfraktion einen 27-Punkte-Plan zur Stadtentwicklung erarbeitet, damit ihre Heimatstadt viel schöner wird.
Keine Augenweide
Denn nicht nur im Vergleich zur mondänen Spielbank-Umgebung des Weinstädtchens an der Ahr kommt man zu dem Schluss: Eine Augenweide ist der City-Kaufhof zwischen Helmholtz- und Marktstraße als Eingangstor zur Fußgängerzone nicht. „Das Ding kann nicht so stehenbleiben“, meint SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Die irischen Eigentümer wollen die Immobilie wohl verkaufen – und die SPD ist nicht abgeneigt, dass die Stadt eingreift: erwerben, abreißen, toll neu bauen.
Wie beim neuen Jobcenter-Bürogebäude mit einzigartigem Dachgarten hofft man hier, mit einem Neubau positive Signale auch an alle anderen privaten City-Eigentümer zu senden. Denkbar sei aber ebenso ein Umbau des Gebäudes mit modernen Büros. Die SPD-Fraktion wird einen Prüfauftrag dazu ans Rathaus stellen.
Mieter mit höherer Kaufkraft in die Innenstadt locken
Aber auch andere Ideen zu Dauerproblemen bringt die SPD nun wieder auf den Tisch. Der Kauf maroder Gebäude in der Innenstadt, um dort Grünflächen oder gediegene Stadtwohnungen zu errichten, scheint mit Hilfe eines Landesprogramms möglich – so würde man auch Mieter mit höherer Kaufkraft in die Innenstadt locken.
Strategisch soll geprüft werden, ob zudem eine neue kommunale Wohnungsbaugesellschaft anständigen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen gerade für Studenten und Familien schaffen kann. Bei der neuen schwarz-gelben Landesregierung will die SPD dafür werben, dass das Gelände des alten Gefängnisses als neuer Standort fürs Finanzamt Nord/Süd angepeilt wird. So könnte der Behördenstandort City aufgemöbelt werden.
Und auch zugunsten der Wirtschaft will die SPD Geld in die Hand nehmen: Durch den städtischen Kauf benachbarter Grundstücke am Forschungszentrum Umsicht hofft die SPD, junge Start-up-Firmen der Wissenschaftler in Oberhausen halten zu können. Zwei dieser Hoffnungsträger seien wegen Platzmangels leider bereits nach Dortmund abgewandert.