Oberhausen. . Viele Jahre lag das Historische Klassenzimmer in einem Keller. Jetzt soll es an einem neuen Standort wiederbelebt werden – mit vielen Besuchern.
- Die Pädagogin Olga Cahoj-Roosen hat das Schulmuseum 2001 in Oberhausen aufgebaut
- Als das Stadtarchiv seinen Standort an der Tackenbergstraße schloss, wurde es eingelagert
- Ab Frühjahr 2019 soll das Schulmuseum in der früheren Hauptschule Lirich neu eröffnet werden
Im November 2015 musste das Schulmuseum mit seinem Historischen Klassenzimmer nach 14 Jahren schließen, weil das Stadtarchiv aus den alten Gebäuden an der Tackenbergstraße auszog. Seitdem lagern die Materialien im Keller des Hans-Sachs-Berufskollegs.
Im Februar 2019 soll das Museum nun wieder eröffnen – in den Räumen der früheren Hauptschule Lirich, wo auch das Stadtarchiv hingezogen ist und 2016 eröffnete.
Schulgebäude von 1907 mit hohen Decken
„Da sich der neue Klassenraum in einem Schulgebäude von 1907 befindet, ist die Decke hoch und der Raum etwas größer. So kann ein ansprechendes Ambiente geschaffen werden“, erzählt Magnus Dellwig, Leiter des Stadtarchivs. Ab Sommer 2018 beginnt er mit seinem Team damit, das neue Historische Klassenzimmer einzurichten und die neuen Veranstaltungen vorzubereiten. „In der Vergangenheit gab es im Schnitt eine Veranstaltung pro Woche. Zwischen 2019 und 2021 sollen es dann drei pro Woche sein.“
Alte Angebote, die vor der Schließung des Schulmuseums erfolgreich waren, sollen wieder aufgegriffen werden. Dazu zählen zum Beispiel das Pädagogencafé – eine Art Lehrerstammtisch – und ein Abend zum Austausch für Migrantinnen im Stadtviertel. „Das wird sich im nächsten Jahr noch konkretisieren“, sagt Stadtarchivar Dellwig.
Neue Veranstaltungsformate würden dann nach der Wiedereröffnung nach und nach eingeführt. Alles auf einmal – das sei wegen der dünnen Personaldecke nicht möglich.
Alle Veranstaltungen kostenlos
Maßgeblich an dem neuen Konzept beteiligt ist Olga Cahoj-Roosen. Die Pädagogin hat das Schulmuseum 2001 aufgebaut und seitdem etliche Gruppen durch das Historische Klassenzimmer geführt. Dabei schlüpfte sie auch regelmäßig in die Rolle der „Frau Grimmig“, um Erziehungsmethoden und Schulalltag von früher erlebbar zu machen.
In der Vergangenheit haben besonders Grundschüler das Klassenzimmer besucht. In Zukunft soll es auch mehr Angebote für ältere Schüler, Erwachsenengruppen und sogar für Senioren und Pflegeheime geben.
„Ältere und Demenzkranke können sich ja häufig gut an die Vergangenheit erinnern“, erklärt Dellwig. Veranstaltungen für diese Zielgruppe habe es früher schon vereinzelt gegeben. Nun soll das Historische Klassenzimmer regelmäßig Ort des Austauschs für Ältere werden.
Außerdem wird das Schulmuseum nach der Wiedereröffnung auch einmal pro Monat einen „Tag der offenen Tür“ für alle Bürger anbieten, „wie ein normales Museum mit regelmäßigen Öffnungszeiten“. Olga Cahoj-Roosen soll dann auch für Fragen rund um Schule, Bildung und Erziehung in der Vergangenheit zur Verfügung stehen.
An welchem Wochentag das Museum öffnen wird, stehe noch nicht fest. „Selbstverständlich bleiben alle Veranstaltungen kostenlos“, betont Magnus Dellwig.