OBERHAUSEN. . Die freien Träger von Kitas kommen weiter nicht mit dem Geld aus. Die Stadt soll ihre freiwilligen Zuschüsse länger bezahlen als vereinbart.

Eine Mehrbelastung von 500 000 Euro könnte dem städtischen Haushalt für 2018 drohen. Das Geld brauchen nach eigener Aussage Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Elterninitiativen für ihre Kita-Angebote. In einem Brief an die jugendpolitischen Sprecher aller Ratsfraktionen fordern die freien Träger, die seit 2016 von der Stadt freiwillig gewährten Zuschüsse bis Ende 2018 zu verlängern.

Eigentlich sollte der Vertrag zwischen freien Trägern und Stadt Ende Juli 2018 auslaufen. Seit Anfang 2016 springt die Stadt laut dem Abkommen in die Bresche und hat pro Kindergartenjahr rund eine Million Euro zugebuttert, damit die Kindergarten-Angebote der freien Träger erhalten bleiben. Die kommen nach eigenen Angaben nicht mit ihrem Geld aus, weil seit 2006 die Löhne und Sachkosten von Kitas viel stärker gestiegen sind als die vom Land finanzierten Pauschalbeträge pro betreutem Kind. Deshalb zahlt die Stadt seit 2016 den freien Trägern 40 Prozent ihres Kostenanteils.

Dass die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände nun noch mehr Geld fordert, stieß in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses nicht direkt auf Ablehnung. Gleichwohl wollen die Politiker genau wissen, warum das Geld immer noch nicht langt. Ulrike Willing-Spielmann (CDU) schlug deshalb ein Gespräch aller jugendpolitischen Fraktionssprecher mit den Trägern vor, das nun am 21. November stattfindet. Und das, merkte Andreas Blanke (Grüne) an, „ergebnisoffen“ geführt werden soll.

Denn nicht nur aus dem städtischen Topf gab und gibt es zusätzliche Hilfen für die Kita-Betreiber. Landeszuschüsse flossen schon im Kindergartenjahr 2016/17 für alle Träger in Höhe von 1,4 Millionen Euro, aktuell hat die NRW-Landesregierung ein Kita-Rettungspaket geschnürt, das 4,4 Millionen Euro nach Oberhausen spült.

„Wir müssen eine neue Finanzierungsgrundlage für die Kitas haben, das ist Fakt“, sagt Klaus Gohlke, Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung bei der Stadt. Das Land sei verantwortlich für eine zuverlässige Finanzierung der Einrichtungen. „Es kann nicht sein, dass die Unterfinanzierung allein über freiwillige Zuschüsse der Kommunen aufgefangen wird. Wir können nicht auf Dauer der Ausfallbürge sein.“