Styrum. . Der Verkehr läuft schon seit Jahren nur noch einspurig über die marode Brücke.Die Neubau-Arbeiten bedeuten daher keine große Umstellung.

  • Die marode Brücke ist schon seit dem Jahr 2012 für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt
  • Auch das einspurige Queren der Bahnlinie sind die Styrumer bereits seit einigen Jahren gewohnt
  • Gut voran geht es auf der Baustelle am Sültenfuß, wo gerade ein neuer Stadtteil-Platz entsteht

Geduld ist eine Tugend. So sagt der Volksmund. Das gilt speziell für Autofahrer, die im morgendlichen Berufsverkehr von Baustellen geplagt werden. Ganz besonders davon betroffen ist zurzeit der Stadtteil Styrum, in dem gleich an zwei markanten Stellen gebaut wird.

Die Thyssen-Brücke gehört aktuell zu den größten Bauvorhaben der Stadt Mülheim. Im kommenden Jahr soll die über 100 Jahre alte Überquerung der Bahnlinie abgerissen und direkt daneben die neue Brücke errichtet werden.

Verkehr führt nur noch einspurig über die Brücke

Schon seit 2012 hat die Stadt die Thyssenbrücke für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen gesperrt. Außerdem wird durch eine Ampelregelung dafür gesorgt, dass der Verkehr nur noch einspurig über die Brücke führt und dass nur noch eine Straßenbahn der Linie 112 gleichzeitig über die Trasse fährt.

Daher ist die Baustelle für viele Autofahrer gar nicht einmal eine so große Umstellung. Allerdings wird der aus der Innenstadt kommende Verkehr nun schon wesentlich früher mit einer Baustellenampel gestoppt. Die Friedrich-Ebert-Straße (B223) wird schon früh einspurig. Auffällig: Wenn sich die aus der Innenstadt sowie aus Styrum kommenden Autos an der Ampel gegenüberstehen, kommt erst einmal lange nichts, ehe nicht viel mehr als ein Dutzend PKW über die Brücke gefahren kommt. Sobald es an der T-Kreuzung grün wird, nutzt kaum noch jemand den Weg über die Brücke nach Styrum, die meisten fahren geradeaus über die Hauskampstraße weiter. Die dortigen Anwohner sowie die der Moritzstraße werden sich über ein größeres Verkehrsaufkommen ärgern.

Nächste Baustelle bremst Verkehr

© Jörg Schimmel

Wer glaubt, nach der Brücke baustellenfrei weiter in Richtung Oberhausen fahren zu können, der sieht sich schwer getäuscht. Nur einen guten Kilometer weiter nördlich bremst eine weitere Maßnahme den Verkehr aus. Den Platz am Sültenfuß, wo sich die Oberhausener Straße, die Goebenstraße und der Rosenkamp kreuzen, baut die Stadt aktuell seit Ende Juni komplett um.

Dazu sind die Ampeln an der Straßenbahnhaltestelle abgeschaltet. Wer vom Rosenkamp kommt, kann aktuell nur links auf die Oberhausener Straße abbiegen, die ursprüngliche Rechtsabbiegerspur ist noch gesperrt, auch geradeaus geht es nicht weiter. Durch die Reduzierung kommt es hier zu leichten Rückstaus, ansonsten staut sich der Verkehr an dieser Baustelle morgens nur minimal. „Es war aber schon deutlich schlimmer“, weiß eine Passantin zu berichten.

Fortschritt auf dem Parkplatz

 
  © Tatjana Blatt

Ein großer Fortschritt ist bereits auf dem bisherigen Parkplatz hinter der Bushaltestelle zu erkennen. Die dortige Fläche ist – ebenso wie die gegenüberliegende Straßenseite – bereits komplett neu gepflastert. Kräftig gebaut wird zur Zeit noch am Platz vor der Bäckerei und der Sparkasse, der in den selben drei Grautönen wie schräg gegenüber gepflastert wird. Die Geschäfte sind über eine kleine Gasse erreichbar. Durch die Neugestaltung soll sich der Sültenfuß als einer der Mittelpunkte im Stadtteil etablieren.

Nach dem Umbau des Bahnhofs und des Neubaus der Thyssenbrücke bekommt Styrum nach und nach ein neues Gesicht. Bis dahin müssen die Anwohner aber noch die ein oder andere Baustelle aushalten.

>> NEUBAU ÜBERSTEIGT DIE VERANSCHLAGTEN KOSTEN

Die Brücke wurde im Jahr 1909 errichtet und bereits 1999 aufwendig saniert. 2008 stellten Ingenieure Querschnittsminderungen an der Brücke fest. Der Plan zum Neubau reifte.

Ursprünglich war das Projekt mit 18 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile belaufen sich die Kosten für den Neubau laut Verwaltung auf 23,5 Millionen Euro.