Mülheim. . Planungsdezernent Peter Vermeulen stellte Ausschussmitgliedern die Preisexplosion für die Styrumer Brücke vor.

Baudezernent Peter Vermeulen hat die Mitglieder des Planungsausschusses jetzt darüber informiert, dass der finanzielle Aufwand für den Bau der Thyssenbrücke weiter steigen wird. Demnach müsse man davon ausgehen, „dass noch größere Kosten auf die Stadt zukommen“, sagte Vermeulen. Die genaue Belastung könne noch nicht beziffert ­werden. Nach derzeitigem Stand belaufen sich die Projektkosten für den Neubau der Thyssenbrücke laut Verwaltung auf 23,5 Millionen Euro und liegen damit bereits um rund 2,3 Millionen Euro über dem ­veranschlagten Betrag, der auf dem im Jahr 2015 bei der Bezirksregierung eingereichten Förderantrag steht.

Baustopp kommt nicht in Frage

Die Kostenexplosion ergibt sich laut Vermeulen einerseits aus sehr umfangreichen Kampfmitteluntersuchungen und andererseits aus unvorhergesehenen Schwierigkeiten bei der Bauausführung. Unter anderem wichen die tatsächlichen Maße der Bestandsbauwerke von vorliegenden Abmessungen ab.

Drittens treibt die gute Auftragslage in der Baubranche die Preise in die Höhe und wirkt sich auf die Nachtragsangebote aus. Allein bis Mitte August dieses Jahres hatte das ausführende Bauunternehmen seit Baubeginn im Januar 34 Nachtragsanzeigen bei der Stadt gestellt.

Ein Baustopp kommt laut Vermeulen wegen des hohen Zeitdrucks aber nicht in Frage. Man habe sich mit der Baufirma geeinigt, trotz der ständig steigenden Kosten auf jeden Fall weiterzubauen, so der Planungsdezernent, „weil wir sonst im Herbst 2018 keine Brücke mehr haben“.

Dezernent kündigt Überprüfung an

Gleichzeitig kündigte Vermeulen an, dass die Diskussionen um die Kostenexplosion auch nach Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr weitergehen, auch, um Verantwortungen zu klären. „Das muss im Nachhinein überprüft werden.“ Auch eine rechtliche Klärung des Sachverhalts wollte er nicht sofort ausschließen. Womöglich finde man sich hinsichtlich der Baukosten auch vor Gericht wieder, sagte Vermeulen, der die Baufortschritte an der Thyssenbrücke aber als „gut“ bezeichnete und den Mitgliedern des Planungsausschusses zusagte, die Baustelle bald besichtigen zu können.